Das schmutzige Geschäft mit Haar-Extensions

Da ich Probleme habe, mich festzulegen und mir generell schnell langweilig wird, habe ich mir bereits drei Mal Extensions machen lassen. Zwei Mal davon war das Ergebnis allerdings so haarsträubend (sorry, der musste sein), dass ich die Dinger innerhalb kurzer Zeit wieder losgeworden bin.

Wie kann es sein, dass meine Ergebnisse trotz Recherche und etablierter Salons so unterschiedlich ausfallen? Warum waren meine verlängerten Haare mal ein Traum, glänzend und kaum von meinem Echthaar zu unterscheiden und ein anderes Mal kraus, störrisch und nach wenigen Wäschen stumpf?

Die Antwort: Der Boom der letzen Jahre hat viele Kriminelle auf den Plan gerufen, die minderwertiges Haar als High Quality Hair verkaufen.

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Minderwertiges Haar wird als Qualitätshaar ausgegeben

Virgin Remi, Remi, Temple Hair, Brazilian – bei all den Extension-Labels blickt kaum einer durch. Was den Betrügern natürlich nur recht ist. Sie sammeln „altes“ Haar (aus Bürsten, vom Boden etc.) auf und lassen es durch chemische Behandlungen schön glänzend aussehen. Das Problem: Die Glanz-Schicht hält nur etwa sechs bis acht Wäschen. Darüber hinaus muss für einen optimalen Sitz die Haar-Schuppenschicht aller Strähnen parallel laufen, was bei Bürsten-Haaren unmöglich ist. Läuft die Schuppenschicht der einzelnen Haare kreuz und quer, verheddern sich diese später ständig. Findige Haar-Verarbeiter entfernen die Schuppenschicht daher gleich komplett, was wiederum den Glanz und die Haltbarkeit beeinflusst.

Welches Haar ist das beste?

Es heißt Virgin Remi Haar, ist unbehandelt und hat durchgehend die gleiche Wuchsrichtung. Dieses Haar ist am teuersten und am schönsten. Nur 20 Prozent aller Extensions sind Virgin Remi- oder Remi-Haare.

Woher kommt das Haar?

Hierzulande ist indisches Haar am beliebtesten, da es dem europäischen strukturell sehr ähnlich ist. „Zusätzen wie „Made in Brazil“ kann man nicht vertrauen, da das Haar möglicherweise aus einer ganz anderen Region stammt, aber in Brasilien weiterverarbeitet wurde“, so Riqua Hailes von Just Extensions im Interview mit dem US-Beauty-Magazin Byrdie.

Wem gehören die Haare?

Viele Frauen (aber auch Männer und Kinder) in Indien opfern ihre Haare freiwillig aus religiösen Gründen. Die Tempel verkaufen das Haar in Auktionen, ein Großteil des Geldes muss den Gemeinden zu Gute kommen.

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Allerdings gibt es auch Händler, die Haare von Tür zu Tür kaufen (vor allem in Armenvierteln) und Kriminelle, die Frauen wegen ihrer Haare kidnappen. Der Zusatz „Fair Trade“ bezieht sich lediglich auf finanzielle Aspekte, nur „Ethically sourced“ garantiert, dass die Frauen das Haar freiwillig verkauft oder gespendet haben.

 Wie kann ich mich schützen?

Die Branche reguliert sich selber, was natürlich nie gut gehen kann. Geschummelt wird bei Herkunft und Qualität, was das Zeug hält. „Frauen zahlen tausende von Dollar für ausgefallene Haare, weil Verkäufer den Konsumenten und dem Handel vormachen, es sei Virgin Remi“, so Arin Brahma von Rebelle USA zu Byrdie. Sprich: Viele Extensions-Händler wissen oft selbst nicht genau, wo die Haare herkommen. Daher hilft nur eines: Fragen stellen und ausschließlich auf Firmen wie Great Lengths vertrauen, die ethisches Sourcing zu 100 Prozent garantieren.

Mehr über: Haare, Extensions

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