Eine Geschichte, die unfassbar wehgetan hat. Die beim Anschauen fast nicht zu ertragen war – und die genau deswegen aber so wichtig ist. Denn auch wenn gerade die 1. Staffel rund um Hannahs Suizid weltweit extrem polarisiert und für heftigen Gegenwind gesorgt hat (Netflix hat mittlerweile sogar die Selbstmord-Szene gelöscht), muss man „13 Reasons Why“ einfach hoch anzeichnen, dass hier sensible Tabuthemen angepackt und in den Fokus gerückt werden.
„13 Reasons Why“ ist endlich zu Ende – und das ist gut so!
Und daran hält die Serie auch bis zur 4. „13 Reasons Why“-Staffel weiterhin fest. Nur ist sie dabei irgendwie mehr und mehr den falschen Weg gegangen. Das hat spätestens in Staffel 3, die durch Bryce‘ Tod zunehmend ins Krimi-Gefilde abgedriftet ist, angefangen und nimmt nun in Season 4 seinen Höhepunkt.
„Ich habe ’13 Reasons Why‘ zu Ende geschaut. Ich kann nur annehmen, dass das Ziel darin bestand, die Staffel so schrecklich wie möglich zu machen (…) Schrecklich. Schrecklich. Schrecklich“, schrieb auch ein User auf Twitter.
Und auch wenn ich es vielleicht nicht ganz so drastisch formulieren würde, kann ich doch zustimmen. Denn wie gesagt: Auch ich musste mich durch diese Staffel kämpfen. Für alle, die sich fragen, warum ich nicht einfach aufgehört hab zu schauen: Einmal angefangen, MUSS ich die Sache auch beenden. 😆
Blöde Angewohnheit. Aber so kann ich euch jetzt wenigstens meine Emotionen runtertippen. Und die fingen eigentlich schon in der ersten Szene so an: BOAH, ne! Denn die Staffel beginnt schon wieder mit einer Trauerfeier, was dem Zuschauer also direkt klarmacht: Es hat den nächsten Schüler der Liberty High erwischt. Wer das ist, erfährt man allerdings erst in der letzten Episode so richtig.
Und bis dahin begibt man sich quasi auf einen ziemlich laaaaangeeeeen düsteren Trip durch Clays Gefühlswelt. Denn sein Trauma steht in Season 4 im Zentrum – umrahmt von den vielen anderen Päckchen seiner Mitschüler natürlich. Doch Clays Struggle steht eindeutig im Vordergrund.
Er wird nämlich zunehmend von all seinen inneren Gefühlen und Gewissensbissen übermannt (kein Wunder, er und seine Freunde haben schließlich den Tod von Bryce Monty angehängt, der im Gefängnis ermordet wurde). Clay leidet unter krassen Angstzuständen, Depressionen und Halluzinationen. Versteht mich nicht falsch, diese Topics verdienen definitiv Beachtung, nur wurde das Ganze irgendwie etwas zu sehr künstlich in die Länge gezogen.