Manchmal wünschte ich, es gäbe ein goldenes Regelbuch des Lebens. Eine Art Anleitung, in der Kapitel für Kapitel aufgelistet wird, wie man seinen Alltag bestmöglich meistert und gewisse Tiefpunkte am erfolgreichsten überwindet. „Cheat Codes for Infallibilty“, oder so. Aber diese Unfehlbarkeit werden wir in der Realität niemals erreichen. Und das ist im Grunde genommen ein Geschenk. Wenn wir aufmerksam durch die Welt gehen, ermöglichen uns nämlich genau die Fehler, die Rückschläge und die Verletzungen, unsere eigenen Regeln zu schreiben.
Bewusstsein ist eine der wichtigsten Eigenschaften, die man im Laufe seines Daseins erreichen kann, glaube ich. Je eher, desto besser. Erst, wer bewusst ist und seine Sinne für sich selbst und seine Umgebung schärft, kann erkennen, was das Leben uns eigentlich aufzeigen will. Und davon bin ich fest überzeugt: Man bekommt vom Schicksal immer genau das serviert, was man für sein Wachstum braucht. Genau dort, wo es gewisse Baustellen gibt. Wo es bestimmte Muster gibt, die es zu durchbrechen gilt; Wo Verhaltensweisen durchbrochen werden müssen, mit denen wir uns selbst schaden, und Perspektiven verrückt werden müssen.
Mit 22 bin ich jetzt das erste Mal in meinem Leben die meiste Zeit sehr glücklich, obwohl vieles schief läuft.
Warum? Weil ich diese Dinge gelernt habe.
22 Einsichten, die das Leben leichter machen
1. Du kannst Menschen nicht zwingen, dich zu lieben. Egal, wie sehr du es dir wünscht, egal, wie gut du zu einer anderen Person bist, egal, wie liebevoll. Du kannst all deine Energie in dein Bedürfnis stecken, von einer anderen Person geliebt zu werden – wenn diese Person dich gerade (aus welchen Gründen auch immer) nicht lieben kann oder will, wird sich daran niemals etwas verändern. Das ist die härteste Erkenntnis, die ich machen musste. Dann verstand ich aber auch: Mit mir hat das überhaupt nichts zu tun. Und die fehlende Liebe einer einzigen Person wird niemals meine Liebenswürdigkeit definieren.
2. Alleine sein bedeutet nicht, einsam zu sein. Es gibt genügend Menschen, die für dich da sind und sich um dich sorgen, auch wenn sie gerade nicht in deiner unmittelbaren Nähe sind. Du bist nicht einsam, weil du alleine bist.
3. Es ist okay, nein zu sagen. „Nein“ sagen geht oft damit einher, für sich selbst einzustehen und im gleichen Zuge jemand anderen zu enttäuschen. Es bedeutet vielleicht auch, der Erwartung anderer und der eigenen Erwartung an sich selbst nicht gerecht zu werden. Aber das ist völlig okay – mehr noch, absolut notwendig –, um die Verantwortung für dich und deine seelische und körperliche Gesundheit zu übernehmen.