Zunächst einmal: Was gerade auf der Welt passiert – in Andenken an George Floyd und alle anderen People of Color, die Rassismus und/oder Polizeigewalt zum Opfer fielen – ist herzzerreißend. Wir denken an Ahmaud Arbery, Breonna Taylor, Michael Brown, Tamir Rice, Walter Scott, Philando Castile, Stephan Clark und zuletzt auch an Jacob Blake, der zwar überlebte, nach 7 Schüssen in den Rücken aber von der Taille abwärts gelähmt ist. Ein paar wenige Namen von vielen.
Es ist herzzerreißend, weil uns die Bilder von protestierenden und randalierenden Menschen in den USA und überall auf der Welt mit gewaltiger Schlagkraft vor Augen führen, dass wir eben nicht da sind, wo wir sein sollten. Dass es nicht reicht, zu sagen „Ich sehe keine Farbe“ und auch nicht reicht, zu sagen „Für mich ist die Welt bunt“. Sondern dass wir uns, jeder im Einzelnen, selbst in die Mangel nehmen müssen. Unsere eigenen, Weißen Privilegien checken müssen, unsere eigene White Fragility, vielleicht müssen wir uns auch eingestehen, dass wir viel zu lange still waren, viel zu wenig wissen und auch wir durch Passivität viel zu lange Teil des Rassismus-Problems waren. Diese Einsicht schmerzt, aber sie ist notwendig. Notwendig, um unseren Geist, unseren Verstand und unser Herz zu öffnen und um endlich in Solidarität mit unseren Schwarzen Brüdern und Schwestern stehen zu können. Lasst es uns angreifen. Heute, morgen und, am allerwichtigsten, jeden verdammten weiteren Tag.
Wo Worte schwerfallen oder gar fehlen, spricht Musik. Sie drückt aus, was nicht gesagt werden kann, aber worüber zu schweigen unmöglich ist (V. Hugo). Und genau deshalb ist sie jetzt vielleicht auch wichtiger denn je, weil sie uns abholt, weil sie uns auffängt, im besten Fall nachdenklich stimmt und irgendetwas in uns bewegt. Bewegung ist immer gut. Anlässlich der aktuellen Situation, in der wir uns befinden, haben wir euch 8 KünstlerInnen und einen ihrer Songs ausgesucht, die ihr vielleicht noch nicht kennt, aber unbedingt kennen solltet. Songs, die unter die Haut gehen und KünstlerInnen, die sich nicht scheuen, Unangenehmes auszusprechen.