Warum jede Frau einmal im Leben einen radikalen Kurzhaarschnitt wagen sollte

 

Es begann an einem Tag vor meinem fünfzehnten Geburtstag. Mit hochgezogenen Schultern und dieser besonderen Mischung aus rührenden Selbstzweifeln und völliger Überheblichkeit, die man nur als Teenager drauf hat, saß ich im Friseurstuhl und wartete auf das, was mein erster „erwachsener Haarschnitt“ werden sollte.

Erich, ein kauziger Wiener Promi-Friseur, der gerne mit Zigarette im Mund schnippelt, guckte mich prüfend an. Bevor ich etwas sagen konnte, entschied er trocken: „Du? Du bekommst einen chinesischen Kinderhaarschnitt.“ Wie bitte? Bevor ich protestieren konnte, hatte mich seine Frau Trixie schon einshampooniert, in ein Nylon-Laken gehüllt und meinen dreißig Zentimeter langen Pferdeschwanz abgesäbelt. Kurze Zeit später verließ ich den kleinen Salon in der Griechengasse mit, nun ja, einem chinesischen Kinderhaarschnitt. Ich sah umwerfend aus.

Aus der braven Klosterschülerin war innerhalb weniger Minuten eine junge Frau mit einem Look, statt bloß Haaren auf dem Kopf geworden. Einem Look der sagte: Je ne regrette rien, auch wenn ich ohnehin zu jung war, um irgend etwas wirklich zu bereuen.

Seitdem hatte ich einen Undercut, einen Pony, Extensions (don’t ask!), einen Bob und immer wieder – jawohl – den chinesischen Kinderhaarschnitt mit asymmetrischer Vorderpartie. Sie werden nicht glauben, wie viele „Ich würde das so gerne mal probieren, aber ich weiß nicht, ob mir das steht“-Diskussionen ich schon mit Frauen über meine Haare hatte. Viele zögern bis heute. Und die anderen? Die lächeln mir manchmal wissend zu mit dieser besonderen Mischung aus rührenden Selbstzweifeln und völliger Überheblichkeit, die man doch auch noch als Erwachsener manchmal drauf hat. Sie bereuen nichts.

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