Mal Vamp, mal Unschuldslamm, gerade noch ein sexy-verschwitztes Dancefloor-Biest, im nächsten Moment die unnahbare High Fashion-Primadonna. Marina Lambrini Diamandis wechselt öfter die Rollen, als so manch andere Frau das Schuhwerk. Mit ihrem neuen Album „Froot“ serviert die Walisische Sängerin nun einen hochprozentigen Fruchtcocktail zum Tanzen und Shaken.
Interview: Thomas Clausen
Die wohl auffälligste Veränderung an dir: Nach der vorübergehenden Phase als Kunstfigur „Electra Heart“ von deinem gleichnamigen letzten Album hast du die Haarfarbe von platinblond auf dein natürliches Schwarzbraun zurück gewechselt…
Marina: Ja, das musste einfach sein. „Electra Heart“ habe ich für eine gewisse Zeit dargestellt, nun bin ich wieder ich selbst. Ich fühle mich heute viel wohler, als noch vor drei Jahren. Ich weiß wieder genau, weshalb ich Künstlerin werden wollte.
Klingt nach einer Menge einschneidender Erfahrungen.
Marina: „Electra Heart“ war in der Rückschau ein echt sonderbares Projekt. Den Stress, über zwei Jahre lang jeden Tag wie jemand anders aussehen zu müssen, kann man kaum beschreiben. Nichts desto trotz war es natürlich eine interessante Erfahrung für mich.
Also keine Angst vor neuen Herausforderungen?
Marina: Nein, absolut nicht. Sie sind unschätzbar wichtig für die persönliche und künstlerische Weiterentwicklung. Der Albumtitel „Froot“ ist eine Art Metapher für Veränderung und neue Chancen. Es geht darum, unbequeme Dinge einfach als unabänderliche Tatsachen hinzunehmen und trotzdem sein Leben zu leben.