Und siehe da! Die vorgefertigten Rollenbilder der Kinder, die natürlich geprägt sind durch Meinungen des erwachsenen Umfelds, lassen sich wieder aufbrechen – und verschwimmen allmählich. Jungs und Mädchen zeigen Interesse an den Berufen, die sie zunächst niemals für sich gewählt hätten. Und haben Spaß am Ausprobieren neuer Dinge. Gemeinsam mit Erziehungswissenschaftlern, Gender- und Hirnforschern analysiert Collien die Ergebnisse ihres Experiments. Genderforscherin Stevie Schmiedel erklärt dazu beispielsweise:
„Es zeigt, wie viel mehr Freiheit noch möglich ist. Es geht hier nicht um gleichmachen und auch nicht darum, dass wir alle gleich werden. Sondern darum, dass Vielfalt gefördert wird. Dass ein Mädchen eben auch Autos reparieren kann und ein Junge genauso Ballett tanzen kann. Immer wieder wird dabei klar: Es sind vor allem die Vorbilder, die auf beiden Seiten fehlen.“
Wir selbst haben demnach die wichtigste Vorbildfunktion
Nicht die Kinder selbst geben sich diese Rollen, sie werden ihnen ganz einfach vorgelebt. Und weil natürlich gerade junge Menschen sich identifizieren und dazugehören wollen, versuchen sie diesen Vorstellungen auch zu entsprechen. Dabei sollte es eben keineswegs darum gehen, dass Mädchen nicht mehr rosa tragen oder Ballett tanzen dürfen und Jungs sollen auch weiter davon träumen dürfen, Pilot zu werden und Autos bauen zu können. Nur muss es eben keinesfalls bei dieser Einseitigkeit bleiben. Im besten Fall gewinnen alle etwas dazu – und dürfen noch mehr ausprobieren, ehe sie das finden, was ihnen am meisten Spaß macht.
Collien Ulmen-Fernandes will genau das. Herausfinden, woher die Rollenbilder genau kommen und was jeder von uns tun kann, um „Junge sein“ und „Mädchen sein“ nicht mehr so sehr mit vorgefertigten Bildern zu verknüpfen. Alle Erkenntnisse? Können wir online auf zdf.de nachschauen. Und das lohnt sich! 👩🏼💙👨🏾💗