Angelina Kirsch: „Im Strandurlaub rasiere ich mich auch mal überhaupt nicht“

Oft sind ja die einfachsten Dinge die schwierigsten. Sich in seiner Haut wohlzufühlen? Klappt leider nicht immer. Besonders dann nicht, wenn unsere liebe Haut, mal wieder nicht so mitspielt, wie wir das gerne hätten. Da sind kleine Fältchen, Dellen, Flecken, Härchen, Irritationen … und wir sind irritiert! Versuchen zu kaschieren, was vermeintlich ein Schwachpunkt in unserer so vorbildlich gepflegten, optischen Vita ist. Wohl wissend, dass wir es so viel leichter haben könnten, wenn wir unsere Haut mehr annehmen würden als das, was sie ist: unser Schutzmantel vor äußeren Einflüssen, der robust ist, aber eben auch auf Schmutz reagiert, der schwitzt und arbeitet. Und dem genau das manchmal auch anzusehen ist.

Und weil eine porenfreie Porzellan-Haut in den meisten Fällen vor allem eines ist – ein schönes Disney-Märchen, wenig aber mit der Realität zu tun hat, spricht uns die neue Kampagne von Venus so sehr aus dem Herzen. „My Skin. My Way“ heißt sie und zelebriert die unterschiedlichsten Ausprägungen, die unsere Haut haben kann.

Eine der Botschafterinnen des Rasier-Labels: Angelina Kirsch – curvy Model, Moderatorin, glänzendes Beispiel für Selbstliebe und sehr unterhaltsame Interviewpartnerin. Wir haben mit der 30-jährigen Beauty-Queen über ihre Enthaarungsmethode gesprochen (Spoiler: Sie lässt auch mal sprießen!), darüber, was ihr trotzdem richtig peinlich wäre … uuuuuund ihren neuen Boyfriend, der gerne auch ein bisschen behaart sein darf. 😉

TC: Du bist eine der Botschafterinnen der neue Gillette Venus Kampagne #MySkinMyWay, die zeigt, wie unterschiedlich und schön Haut aussehen kann. Wie viele Sekunden hat es gedauert, ehe du von der Idee überzeugt warst?

AK: Ich war von der ersten Sekunde an überzeugt. Venus ist so eine Marke, mit der kann sich jede Frau identifizieren, weil sie für Schönheit und Lebensfreude steht. Ich hab mich total gefreut, als sie mich gefragt haben, ob ich mit dabei sein möchte. Es passt wie die Faust aufs Auge … Denn wir sind alle ganz unterschiedlich und da finde ich es schön, dass auch Venus diesen Stereotyp von Frau jetzt abgeschafft hat und stattdessen sagt: Wir feiern jetzt einfach alle. Und seid doch so wie ihr sein wollt. Ich finde, das bringt diese tolle Marke, die wir alle kennen und lieben, noch so viel dichter an uns ran. 

Wie würdest du deine eigene Haut beschreiben? 

Ich liebe ja meine Haut und fühle mich sehr wohl darin. Ich kenne sie auch sehr gut, weil ich mich viel mit ihr beschäftige. Ich tue ihr viel Gutes – im Kleinen angefangen beim Rasieren, aber auch beim Eincremen, weil das fürs Wohlbefinden einfach ganz toll ist.

Manchmal tanze ich wild in Unterwäsche vor dem Spiegel, da kriege ich auch alles von ihr zu sehen. Und: Sie ist immer anders – mal ist sie trockener, mal öliger, hier und da ist ein kleines Fältchen oder eine kleine Delle. Blaue Flecken gehören hin und wieder auch mal dazu, genauso wie die Tatsache, dass sie nicht an allen Stellen so super fest ist oder ich ein Pickelchen habe. Aber auch das ist ok … (lacht)

Wenn du so vor dem Spiegel tanzt, hörst du dann einen bestimmten Song, der dir gute Laune macht? 

Also, das ist wie ein festes Ritual für mich. Und ja, ich hab wirklich ein Lied, das ich total liebe. Und zwar ist das von KT Tunstall „Suddenly I See“. (Side Note für euch: das Lied, das auch am Anfang bei „Der Teufel trägt Prada“ läuft). Vor kurzem lief das total random bei einem Fotoshoot und ich hab gerufen: „Wir müssen alle tanzen.“ Und alle dachten sich wahrscheinlich so „Was ist denn mit der Kirsch los?“ (lacht)

» Ich finde, den Mut sollte jede Frau haben ... «
Angelina Kirsch

Man sieht so gut wie nie Achselhaare in der Werbung, selbst in einer für Rasierer nicht. Das ist jetzt anders. Wie viel von deiner eigenen Körperbehaarung bist du bereit für die gute Sache zu zeigen? 

Ich habe mich vor dem Dreh fünf Tage nicht rasiert. 

Kompletto nicht?

Kompletto nicht (lacht). Und hab gesagt: „Nehmt alles, was ihr wollt.“ Und dabei ungeniert die Arme gehoben und die Beine gezeigt. Und wenn ich zum Beispiel in den Urlaub fahre, dann rasiere ich mich auch mal eine Woche überhaupt nicht. 

Auch wenn du im Bikini am Strand liegst?

Ja, ist mir egal. Ich will dann entspannt sein und wenn mir nicht nach Rasieren ist, dann rasiere ich mich nicht. Der Trick ist ja auch: Wenn man in der Sonne liegt, dann werden die Haare ja blond und dann sieht man’s nicht so. Mut zum Pelz sage ich da nur! Und vor allem hast du ja ein richtig geiles Erfolgserlebnis, wenn du dann zu Hause bist und dann rasierst. 

Dann lohnt sich’s auch mal … 😄

Genau! Dann passiert mal wieder richtig was. 

Aus einer Gillette Venus Umfrage geht hervor, dass sich 76 % der Frauen von der Gesellschaft unter Druck gesetzt fühlen, ihr Äußeres ständig optimieren zu müssen. Was würdest du ihnen gerne sagen?

Unser Kampagnen-Slogan ist ja „My Skin. My Way.“: Ich entscheide selber, wie ich mich in meiner Haut wohl fühle und lasse es mir nicht von anderen sagen, sondern schreibe meine eigenen Regeln. Ich finde, den Mut sollte jede Frau haben, zu sagen „Ich weiß am allerbesten, was mir guttut und es ist mir egal, was andere sagen. Und wenn sie meinen, ich müsste mir die Arme rasieren, obwohl ich das gar nicht will, dann mache ich es nicht. Dann habe ich das Selbstvertrauen, zu sagen „Nein, Leute, ich fühle mich so wohl und letztendlich muss ich mit mir glücklich sein und wenn’s euch stört, dann guckt ihr eben weg …“  

Bei allem Selbstbewusstsein, das du hast … wie frei kannst und willst du dich selbst davon machen, was schön ist?

Ich stehe total auf Frisuren-Trends und probiere da super gerne viel aus. Nun geht das mit meinem Job nicht so gut. Wenn du als Model für einen Job gebucht bist, dann verlässt sich der Kunde darauf, dass auch blond und nicht brünett ans Set kommst (lacht) 

Und in Sachen Make-up?

Ich liebe Make-up und probiere da sehr viel aus! Ich habe erst vor kurzem eine Schule für einen Girlsday besucht und dort kam die Frage auf „Sollen wir uns sexy kleiden, uns schminken und uns rausputzen oder zeigt das nicht zu viel Schwäche?“ Aber Frausein ist ja so schön. Wir haben so eine riesige Palette, an der wir uns bedienen dürfen und ich finde, das sollten wir auch machen. Aber eben in dem Maß, wie wir das gerne wollen. Ich schminke mich gerne, aber es gibt auch Tage, an denen ich es lasse. Und so verhält sich das auch mit dem Rasieren: Ich liebe das Gefühl von glatten Beinen oder, wenn ich die Arme hebe, dass da keine Zöpfchen runterhängen (lacht). Aber es vergehen eben auch Wochen, in denen ich es gut sein lasse – wie im Urlaub – und ich sage, „Ja, let it grow“. 

» Oh, Gott, ich würde sterben, wenn das über mein Foto gesagt würde.    «
Angelina Kirsch

65 % der Frauen benennen insbesondere soziale Medien und Influencer als Auslöser dafür, den Zwang zu verspüren, immer ein bestimmtes Schönheitsideal erfüllen zu müssen. Inwieweit siehst du dich selbst vielleicht auch in der Pflicht, deinen Followern ein realistischeres Bild zu vermitteln?  

Ich habe das für mich schon ganz früh begriffen, eigentlich schon, als ich gerade erst bekannt wurde: dass ich da etwas bewegen kann, dass ich Frauen inspirieren und motivieren kann. Und deswegen ist es mir wichtig zu sagen: „Hey, auf meinem Instagram-Kanal werdet ihr nie ein Foto sehen, auf dem ich mich schlanker gemacht hab oder irgendeine Delle weggedrückt oder eine Falte weggebügelt habe.“  

Richtig toll! Gerade, weil es gefühlt immer extremer wird und ja schon fast zum Standard gehört, dass auch Privatpersonen ihre Insta-Bilder komplett überarbeiten … 

Ja! Ich finde es einfach schade, dass wir uns ständig optimieren müssen, nur, damit wir für Fotos Likes kriegen. Wir wollen doch im echten Leben auch gemocht werden. Und im echten Leben sehe ich nun mal so aus und habe die Delle auf dem Oberschenkel. Deswegen wäre es nicht authentisch vor meinen Followern, wenn das, was ich auf Instagram zeige und das, was auf der Straße zu sehen ist, auseinanderdriften würde.

Wir sind nun mal nicht perfekt, sondern individuell und das ist ja auch das Schöne daran. Außerdem bin ich auch viel zu faul dafür, meine Bilder ständig zu bearbeiten. Und ich hätte viel zu viel Angst, dass irgend so eine Meldung kommt, so nach dem Motto „Guckt mal alle, wie krumm da der Mast im Hintergrund ist …“ Peiiiiiiiinlich! Oh, Gott, ich würde sterben, wenn das über mein Foto gesagt würde.   Wir sind nun mal nicht perfekt, sondern individuell und das ist ja auch das Schöne daran. Außerdem bin ich auch viel zu faul dafür, meine Bilder ständig zu bearbeiten. Und ich hätte viel zu viel Angst, dass irgend so eine Meldung kommt, so nach dem Motto „Guckt mal alle, wie krumm da der Mast im Hintergrund ist …“ Peiiiiiiiinlich! Oh, Gott, ich würde sterben, wenn das über mein Foto gesagt würde. 

» Es wird sowieso genug gelogen auf der Welt.   «
Angelina Kirsch

Haha, ja, diese Photoshop-Fails … kennen wir alle. Aber wie ist das bei Kampagnenbildern, da kannst du wahrscheinlich nicht viel mitreden?

Da habe ich überhaupt kein Mitspracherecht, da entscheidet der Kunde. Und da ist es mir auch schon öfter so gegangen, dass der dann kam und meinte „Wunder dich nicht, wir machen dich ein bisschen dicker. Oder wir machen dich ein bisschen dünner.“ Oder ich sehe das erst im Nachhinein … Wenn ich aber als „ich“ gebucht werde, dann bin ich da schon sehr penibel und sage dann auch „Mein Arm ist aber nicht so dünn, mach den wieder normal!“ Denn ich bin ja selbst Userin, Followerin und Kundin, die darauf bedacht ist, dass die Dinge echt sind. Ich möchte nicht verarscht werden. Und wenn ich das Gefühl habe, dass dem so ist, dann bin ich ganz schnell abgeturnt. Es wird sowieso genug gelogen auf der Welt.  

Die Umfrage bezieht sich auf eine Altersgruppe zwischen 14 und 34, als eine eher junge Zielgruppe. Glaubst du, wenn es um Körperkult – und Pflege geht, dass wir von den Älteren, vielleicht auch unseren Eltern lernen können? 

Auf jeden Fall! Zeit meines Lebens hab ich mir Dinge von meiner Mama abgeguckt. Viele von uns haben früher unserer Mutter dabei zugeschaut, wie sie sich den Lippenstift aufgetragen hat – und wollten das auch! Wir haben Mamas große Schuhe angezogen, die mit den Absätzen, die so schön klackern. Oder ihre hübschen Kleidchen angezogen, ihre Ketten umgehangen. Wir haben ja von Anfang an gelernt, dass unsere Eltern unsere Vertrauenspersonen sind und haben uns an ihnen orientiert. Ältere Menschen haben viel mehr erlebt und sind dadurch viel mehr gesettelt und bei sich angekommen. 

https://www.youtube.com/watch?v=3F838FKQA_s&feature=youtu.be

 

Vielleicht brauchen wir einfach mehr Eltern bei Instagram …

Jaaaaaaa! Ich habe sowieso das Gefühl, dass Jugendliche viel mehr ihre Eltern in ihrem Leben brauchen, gerade zu Zeiten von Instagram und Social Media. Ich weiß, man ist in der Pubertät und denkt sich nur, dass sie spinnen, aber trotzdem … versucht doch den Eltern zuzuhören, denn die haben manchmal Recht. Sie sind es, die diese Scheinwelt wieder ins richtige Licht rücken und sagen „Schau hinter die Fassade. Was bleibt denn?“ Denn wenn der Handy-Akku leer ist, dann ist die Instagram-Welt erst mal weg. Dann ist die echte Welt da. Also sieh zu, dass du dir ein gutes Leben in der echten Welt aufbaust.  

Wir haben jetzt viel über Frauenrasur geredet. Inwieweit findest du sollte „Mann“ seine Haare loswerden? Stichwort Brusthaare!

Ich stehe auf Brusthaare! Ich denke mir, ich möchte einen Mann daten und keinen kleinen Jungen. Ich stehe drauf, wenn da Haare sind. Klar, es gibt auch Männer, die haben keine … aber extra abrasieren? Nee! Wir Frauen kennen das selber, wenn die nachwachsen und wie das dann an den Beinen juckt. Gepflegt sollte es schon sein und hier und da gestutzt. Aber liebe Männer, ihr seid Männer! Bitte bleibt es auch! Ich möchte keine rasierten Arme, keine rasierten Beine oder eine rasierte Brust. Ich möchte das nicht! (lacht) 

 Und wenn es einer doch machen würde? Wäre das ein Killer?

Nee, wenn ihm das wichtig ist, soll er das machen. Jeder wie er mag. Aber wenn man mich fragen würde, würde ich sagen: Lass wachsen! Ich mag gerne eine Brust zum Festhalten (schallendes Gelächter).  

» Jaaaaaa. Es gibt da jemanden.  «
Angelina Kirsch

Deeeeeeenn … ich habe gelesen, dass es da schon eine Brust geben soll, in die du dich kuschelst … 

Jaaaaaa. Es gibt da jemanden. 

Und was mag er am liebsten an dir?

Alles! Er kennt mich schon von der Zeit vor dem ganzen Medienrummel, als ich einfach nur Angelina war und nicht Angelina Kirsch, das Model, die Moderatorin, die Autorin. Was alles toll ist, aber ich weiß, er mag mich, weil ich ich bin und nicht eine Person der Öffentlichkeit. Und er liebt alles. Er mag auch die Macken und Aussetzer, die wir Frauen manchmal haben … wenn die Haare nicht liegen, wenn wir total hektisch werden, wenn wir keine Zeit mehr haben und den Lippenstift nicht finden, den wir aber uuuuuuuunbedingt auftragen wollen. Auch das findet er alles gut. Es gibt keine Beschwerden. 😉

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