„Als ich jünger war, hätte ich mir jemanden gewünscht, der mir sagt, dass es nicht peinlich ist, seine Tage zu haben. Und dass es etwas ist, das ich nicht geheim halten muss, indem ich zum Beispiel, ihr wisst schon, den Tampon in meinem Ärmel verstecke.“
#FreePeriodStories fördert eine offene Kommunikation
Adwoa machte damit nur den Anfang. Viele Frauen folgten in den letzten 24 Stunden bereits ihrem Beispiel. In den Beiträgen geht es nicht nur um das Versteckspiel „Tampon“, sondern auch um die Unsicherheit, die bleibt, wenn einfach niemals eine richtige Aufklärung erfolgt.
Klar, wir müssen jetzt nicht gleich jeder Person die Beschaffenheit unserer Blutung auf die Nase binden. Aber es muss ok sein, sich in Zimmerlautstärke Tampons zu leihen. So, wie man eben auch nach Taschentüchern fragt. Und es muss ok sein, sich im Meeting zu entschuldigen, weil es zu unerwarteten Krämpfen kommt. So, wie man das eben auch bei anderen Schmerzen tut. Vor allem aber muss es endlich ok sein, mit normalen Begrifflichkeiten darüber zu sprechen. Ohne Verniedlichung oder klischeebehaftetes Augenrollen. Und um diese, unsere Grundsätze einmal mehr zu verdeutlichen, lassen wir jetzt am besten die Menschen unter dem Hashtag #FreePeriodStories für uns sprechen.
Die Periode ist nicht peinlich. Und sollte kein Tabu (mehr) sein
„Ich hatte meine erste Periode im Alter von 10 Jahren und meine letzte mit 37, vor meiner Hysterektomie-Erkrankung. Meine Periode war immer sehr stark und sehr schmerzhaft, aufgrund von Endometriose. Ich erinnere mich daran, wie ich in der Schule einmal durch meine Unterwäsche bis auf meine Kleidung geblutet habe und den ganzen Tag einen Pullover um die Taille herum tragen musste.“
„Einmal während einer Besprechung holte Emily einige Sachen aus meiner Tasche. Jap, dabei fielen Tampons heraus. Ohhh, diese peinliche Stille.“
„Ich besuchte eine große Veranstaltung im Olympiapark, als dort Spendenläufe stattfanden. Ich musste dann auf meinem weißen Stuhl sitzen bleiben, bis alle anderen 100 Leute gegangen waren und unbeholfen erklären, dass das Marathontraining meinen Unterleib offenbar zu einem Horrorfilm mutieren ließ. […]“
„Als ich jünger war, war die Periode ein absolutes Tabuthema. Meine Mutter brachte sogar meine ältere Schwester dazu, mir zu zeigen, was zu tun ist und wie man damit umgeht, weil sie zu verschämt war. Ein paar Jahre später hörte mein Vater plötzlich grundlos auf mit mir zu reden. Ich fand später heraus, dass ein Tampon aus meiner Tasche gefallen war und er in der Annahme lebte, wer Tampons benutzt, musste seine Jungfräulichkeit verloren haben. Es klingt absolut seltsam, aber weil mit Männern nicht offen über die Periode diskutiert wird, scheint es für ihn Sinn gemacht zu haben.“
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„Einmal bei einem Date ließ ich meine Tasche fallen und ungefähr sieben Tampons verteilten sich auf dem Boden. Als meine Verabredung sich bückte, um mir zu helfen, meine Habseligkeiten einzusammeln, geriet ich in Panik und rief: ‚DAS SIND NICHT MEINE!’“
„Dieses eine Mal, wenn du einer Freundin helfen willst, ihren ersten Tampon zu benutzen, indem du ihr mündlich von außerhalb der Toilette Anweisungen gibst. Bis sie dann herauskommt, besorgt darüber, dass etwas nicht stimmen kann, du einen Blick darauf wirfst und feststellst, dass der Tampon etwas zu weit hinten sitzt…“
Been there, done that. Naja OKAY, vielleicht nicht alles davon. 😜 Aber doch so einiges. Vieles lässt uns schmunzeln, einiges sorgt dagegen auch für einen fetten Kloß im Hals. Was wiederum zeigt: WIR alle sind nicht alleine – und wir MÜSSEN darüber sprechen können. Genau aus diesem simplen Grund sollten wir auch weiterhin diskutieren, feiern, normalisieren… auch uns niemals-nie das Gegenteil vermitteln lassen. Period.