Und genau dieser Umstand hat mich tatsächlich gestern Abend das erste Mal so richtig hart und bewusst getroffen. Meine beste Freundin hier in Hamburg hat mir erzählt, dass ihr Boyfriend wegen der ganzen Corona-Krise noch länger bei ihr bleibt. Die Zwei leben in einer Fernbeziehung.
Pärchen werden in der Quarantäne wenigstens nicht von Langeweile oder Einsamkeit übermannt…
Ich hab mich gefreut, klar. Doch im selben Atemzug war ich auch einfach nur neidisch AF! Denn hallo? Quarantäne zu zweit klingt doch eigentlich viel mehr nach erzwungenen Flitterwochen, oder? 😅
Wenn unter Pärchen Langeweile aufkommt, weil das Sudoku-Heft durchgerätselt, die neue Netflix-Serie durchgesuchtet oder auch der letzte Rückenpickel ausgedrückt ist, wird halt rumgevögelt.
Ist. doch. so. Da hält einen auch ein möglicher Coronavirus nicht von ab. Wie viele Corono-Babys uns wohl erwarten werden, frag ich mich da?! 😬
Von uns Singles wohl eher wenige… was mich auch direkt zu meinem nächsten kleinen Struggle-Punkt bringt. Denn Virus-Pingpong mit dem Partner spielen? Ja! Aber mit einem Fast-Fremden? Einer einfach nur Affäre? Ähhh, nope. Das wollen wahrscheinlich die Wenigsten. Man zuckt gerade schließlich schon zusammen, wenn jemand in der freien Wildbahn auch nur niest oder ansatzweise hustet. Da muss direkter Speichelaustausch nun wirklich nicht sein.
Darf man in Zeiten von Corona noch egoistisch sein?
Oder doch? Denn was, wenn die Einsamkeit irgendwann so groß wird, dass man fast durchdreht? Ich frage mich das, weil mir vor ein paar Stunden tatsächlich ein Typ geschrieben hat, mit dem ich gerade eine lockere Sache am Laufen habe und der mich ganz charmant gefragt hat, ob wir die Quarantäne nicht gemeinsam rumkriegen wollen.