Es ist doch so: Sex ist toll. Masturbation ist toll. Orgasmen sind toll. Alles, was einem Endorphine durch den Körper schießen lässt, ist toll. Aber manchmal durchlebt man einfach gewisse… Trockenphasen. Wortwörtlich. Vielleicht hat man gerade keinen Partner und die Auswahl auf Tinder und Co. ist zu mickrig, als dass man sie sich ins heimische Bett holen will. Oder man ist in einer (langjährigen) Beziehung, in der man sich gerade mit allem möglichen rumschlägt, für Sex aber keinen Kopf hat. Oder aber – und das darf man ja wohl auch mal sagen – man hat schlicht und ergreifend ’ne Zeit lang einfach keinen Bock oder ist sogar asexuell.
In unserer sexualisierten Gesellschaft ist das Liebesspiel ein dauerhaftes Thema – zum Glück, sonst gäbe es zum Beispiel unseren heiß begehrten Sextalk nicht. Andererseits kann das auch ganz schön unter Druck setzen, wenn einem Hinz und Kunz ständig von ihren neusten Sex Storys erzählen und man selbst schon so lange abstinent war, dass man schon gar nicht mehr weiß, wie’s sich eigentlich anfühlt. Wie Charlotte York in Sex and The City einst so schön sagte: „I read that if you don’t have sex for a year, you can be revirginised.“ („Ich hab gelesen, dass man wieder zur Jungfrau wird, wenn man ein Jahr lang keinen Sex hatte“.)
Seit einiger Zeit ploppen in zahlreichen Magazinen also immer wieder Headlines auf wie: „Verrückte Dinge, die mit deiner Vagina passieren, wenn du aufhörst, Sex zu haben“, „Depressive Vagina: Was ist das und was hilft?“, „Ja, depressive Vaginas gibt es wirklich“ oder „Sex ist das beste Heilmittel gegen depressive Vaginas“. Darin wird geschrieben, dass fehlende Stimulation zu einer schlechteren Durchblutung führt – somit käme es zu Juckreiz, Brennen und Schmerzen beim Pinkeln. Oft ist in diesen Artikeln sogar die Rede von einer Vaginalen Atrophie durch lange Zeiten ohne Sex. Dabei handelt es sich um eine Rückbildung der Scheidenwand bzw. eine Verdünnung des Genitalgewebes. Sogar Geschwüre sollen dabei aufkommen können.