Das Urteil der Richter im Fall Tugce Albayrak ist überraschend

Ziemlich genau sieben Monate nach dem tragischen Tod von Tugce Albayrak wurde heute das Urteil gegen den Täter Sanel M. gefällt. Es wurde mit Spannung erwartet und ist anders ausgefallen, als gedacht.

Rückblick: Mitte November 2014 gerät Tugce Albayrak in einen Streit, weil sie versucht jungen Mädchen zu helfen, die offenbar belästigt wurden. Die Auseinandersetzung auf einem Parkplatz in Offenbach endet mit einem Schlag an den Kopf der jungen Frau, der sie zu Boden stürzen lässt. Sie fällt ins Koma und wird nie wieder aufstehen.

An ihrem 23. Geburtstag (13 Tage später) entscheidet die Familie, dass die Geräte abgeschaltet werden.

Zuspruch und Mitgefühl für das tapfere Mädchen und seine Familie waren und sind noch immer grenzenlos. Die angehende Lehrerin gilt als Bild für Zivilcourage.

Ein Gefühl, das die Richter heute in Darmstadt auch teilten. Jedoch soll ihnen das Bild von Sanel M. als kaltblütigem Tot-Schläger nicht zusagen. Sie sehen ihn aber dennoch als Täter und Schuldigen.

Ihr Urteil: Wegen Körperverletzung mit Todesfolge bekommt der 18-jährige Sanel drei Jahre Jugendhaft. 

Das ist annähernd die Strafe, die die Staatsanwaltschaft gefordert hatte. Sie plädierten auf eine Gefängnisstrafe von drei Jahren und drei Monaten nach dem Jugendstrafrecht.

Zuvor hatten Experten eher mit einer deutlich milderen Bewährungsstrafe gerechnet.

Tugces Mutter war heute auch Gerichtssaal. Sie weinte während der gesamten Verhandlung.

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