SO viele Millionen Tonnen Mikroplastik befinden sich bereits im Meer – und in seinen Bewohnern

Mit erschreckenden Zahlen zur Klimakrise kennen wir uns inzwischen vermutlich alle recht gut aus. LEIDER, gilt es an der Stelle direkt mal anzumerken. Denn die schlechten Nachrichten überschlagen sich. Immer wieder sorgen neue Tiefpunkte für schlechte Laune und einen Hauch von Hoffnungslosigkeit. Dennoch hilft es wohl alles nichts: Wir müssen uns den Tatsachen stellen – und vor allem gemeinsam an Lösungen arbeiten. Weil genau wir es sind (nicht als Einzelperson, aber als Gesellschaft), die die Auswirkungen für Tier und Natur zu verantworten haben.

Die neueste besorgniserregende Meldung? Erhalten wir in diesem Fall von australischen Forscher*innen der Wissenschaftsbehörde CSIRO. Hunderte Kilometer von der Küste Australiens entfernt, haben sie einen Fund gemacht, der wichtige Rückschlüsse auf die Ausbreitung von Mikroplastik ziehen lässt. Selbst in einer Meerestiefe von 3000 Metern wurde jetzt nämlich, in einem Radius von 30 Zentimetern, die Menge von 20 gefüllten Einkaufstüten an kleinsten Müllpartikeln entdeckt.

„Unsere Forschung hat ergeben, dass der tiefe Ozean wie ein Ausgussbecken für Mikroplastik ist“, erklärt die Wissenschaftlerin Denise Hardesty dazu gegenüber „The Guardian“. Schätzungen des Forschungsteams zufolge könnten sich über den gesamten Globus verteilt entsprechend bereits über 14 Millionen Tonnen Mikroplastik auf dem Meeresgrund abgesetzt haben.

Ein überraschend hohes Ergebnis, wie die Expert*innen anmerken. Und doch kann uns eine solche Aussage wohl nur noch geringfügig überraschen. 4,8 bis 12,7 Millionen Tonnen Plastik landen schließlich, laut Schätzungen des WWFs, jährlich im Meer. 400 Jahre brauchen die Kunststoffe anschließend, um vollständig zersetzt zu sein. Bis dahin zerfällt der Müll lediglich in immer kleinere Teilchen und landet schließlich auf dem Meeresgrund… oder in den Tieren, die wir später verspeisen.

„Was im Ozean landet, landet auch in dir!“

Nicht nur für die Natur und unseren Planeten hat das verschwenderische Verhalten also direkte Konsequenzen. 5,5 Prozent der Fische aus Ost- und Nordsee sollen bereits Plastikrückstände im Verdauungstrakt aufweisen, wie Greenpeace bestätigt. Bei den überprüften Garnelen wiesen sogar ganze 63 Prozent Plastikfasern am und im Körper auf. Ob im Sushi, auf dem Fisch-Brötchen oder der gegrillten Forelle – wir essen Plastik immer häufiger mit.

Mehrere Studien liefern erschreckende Ergebnisse

Genau darauf will auch die „Surfrider Foundation“ mit seinen eindrücklichen Werbeplakaten (⬆️) aufmerksam machen. Die Organisation hat es sich zur Aufgabe gemacht, Plastikmüll noch vor der Zersetzung wieder aus dem Meer zu fischen. Und mal ehrlich. Letztlich denken wir (spätestens) nach dieser neuen Studie wohl alle ähnlich: Es muss sich etwas verändern! Damit nicht bald der gesamte Meeresboden mit Mikroplastik bedeckt ist. Und damit nicht noch mehr Tiere die Rückstände unseres Konsums verzehren… oder gar daran verenden.

Weil es dann eben doch wieder Nachrichten wie diese sind, die uns aus unserer Komfortzone holen und den Handlungsbedarf deutlich machen. 14 Millionen Tonnen. Das ist eine verdammt hohe Zahl. Die weiter wachsen wird. Wenn Konzerne, Regierende, wir selbst nicht bewusster werden – und Einweg-Kunststoffe (auch in Kleidungsstücken und Autoreifen) endlich aus unserem Alltag verbannen. 🙏

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