Normalweise gehe ich ohne Nervosität an Interviews ran. Heute war das anders. Der Grund: Mein Zoom-Talk mit Influencerin und YouTuberin Aline Bachmann (27). Nur wenige Tage nach ihrem alarmierenden Posting auf Instagram (mittlerweile wieder gelöscht). Falls ihr es nicht gesehen haben solltet: Auf dem Foto zeigte sich Aline völlig verweint ihren Followern und gestand offen und ehrlich, wie fix und fertig sie sich fühle. Ihre Batterie sei leer und durch die vielen Operationen sei darüber hinaus auch noch eine Schmerzmittel-Anhänigkeit entstanden. Ganz menschlich ausdrückt also: Sie braucht eine Pause.
Mein erster Gedanke, als ich dieses Foto sah: Das ist nicht gerade die beste Ausgangssituation für ein Interview, um über die Veröffentlichung ihrer neuen Autobiographie „Nie wieder Opfer“ (erhältlich seit dem 03.03.2021) zu sprechen. Mitten in einem emotionalen Down, das Aline ganz offensichtlich so sehr zuzusetzen scheint. Ich hatte Bedenken. Doch wie ich bei unserem Gespräch relativ schnell feststellen durfte, hätte es vielleicht sogar gar keinen passenderen Zeitpunkt für dieses Interview geben können. Denn Aline zeigte sich mir als die absolute Kämpferin – als eine junge Frau, die sich nicht unterkriegen lässt und stetig daran arbeitet, – um es nochmals in den Worten ihres Buchtitels zu sagen – eben „nie wieder Opfer“ zu sein.