Aber gut, wir stürzen uns schon wieder zu sehr in Zukunftsvisionen. Lasst uns doch zunächst noch ein wenig in der Gegenwart bleiben. In Rheinland-Pflanz setzt sich das Umweltministerium aktuell nämlich ganz aktiv dafür ein, verfügbare Flächen – wie etwa Parkplätze – großzügig für die saubere Stromgewinnung zu nutzen. E-Autos könnten auf diesen Solar-Feldern beispielsweise parken und kontaktlos laden. Um eine zeitnahe Umsetzung zu gewährleisten, plädiert das Bundesland nun dafür, die sogenannten Solar-Carports ins Erneuerbare-Energien-Gesetz aufzunehmen:
„Wir möchten die Bundesregierung mit der Entschließung im Bundesrat auffordern, bei der Merhfachnutzung von Flächen zum weiteren Ausbau der Photovoltaik kreativ zu sein und endlich voranzukommen – nicht zuletzt auch um unsere Klimaziele zu erreichen“, erklärt die Grünen-Politikerin Anne Spiegel.
Vom Parkplatz zum Fahrradweg… zur Landstraße?
Eine innovative Möglichkeit – und vor allem ein grandioser Vorstoß. Schließlich stehen uns die versiegelten Flächen mit all ihrem ungenutzten Potenzial doch sowieso längst landesweit zur Verfügung. Warum also nicht wenigstens einen Nutzen daraus ziehen?! Die Ladesäulen der Elektroautos könnten direkt in den Untergrund integriert werden, zudem ließe sich so im großen Stile Strom für Privathaushalte produzieren: „Mit der Gewinnung von Solarenergie durch Carports kann Energie vor Ort produziert, gespeichert und wieder verbraucht werden. Dies wäre ein Meilenstein für eine dezentrale Energiewende“, fährt die Ministerin weiter fort.
Einen schnellen Blick auf weitere verlockende Möglichkeiten können wir aber dennoch werfen. Bereits seit 2014 gibt es in den Niederlanden einen 70 Meter langen Test-Radweg aus Solarzellen. 2018 folgte ein erster Teststreifen auch in Deutschland. Rund 16.000 Kilowatt Strom können dort durch die 200 Quadratmeter pro Jahr produziert werden. Und mit der Einbeziehung von Landstraßen wäre sogar noch mehr möglich: So prognostiziert das Start-up „Solmove“ etwa, dass durch einen Kilometer Solar-Landstraße rund 150 Haushalte jährlich mit Strom versorgt werden könnten. Darüber hinaus wäre es durchaus möglich, dass der innovative Bodenbelag als Lärmschutz, Beleuchtung, Frostschutz und Steuerungsanlage gleichzeitig fungiert.
Wenn das mal keine Aussichten sind – die nach den anfänglichen Umbaukosten auch noch wirtschaftlich rentabel wären! Hach! Liebe Politiker*innen, bittebitte hört in diesem Fall doch einfach mal auf Rheinland-Pfalz. Wir alle haben uns eine solche Good News nun wirklich mehr als verdient.
Sieht so der solarbetriebene Bodenbelag der Zukunft aus?