Dieser würzige Duft von Gin in der Luft, das Klirren kantiger Eiswürfel im Glas – wie oft haben wir uns schon gewünscht, wir könnten die Essenz eines grandiosen Bar-Abends in ein Fläschchen abfüllen und immer daran schnuppern, wenn uns gerade danach ist. Immerhin gibt es nichts, was Erinnerungen so schnell und intensiv lebendig werden lässt wie ein Duft.
Bis heute liebe ich die Geschichte einer Frau, die monatlich in die Osmothèque in Versailles ging (eine Art Bibliothek für Düfte), an einem Fläschchen schnupperte und dabei weinte. Es war das (nicht mehr verkäufliche) Parfum ihrer verstorbenen Mutter und dieses Duft-Date war ihr Weg, sich ihrer Mutter nah zu fühlen.
Der Duft von Gin als Kerze? Oh, ja!
Wir alle haben Düfte, die uns an Dinge, Menschen oder Lebensphasen erinnern. Mich versetzt der kräuterige Duft von Gin zum Beispiel immer sofort in meine Lieblingsbar. Ich merke richtig, wie ich etwas aufgekratzt werde und das Bedürfnis habe, meine Lieblingsmusik anzumachen und in ein Paar verboten hohe Heels zu schlüpfen.