Let’s be honest: Wenn ich sage, dass ich mit Größenangaben Probleme habe, dann ist das noch deutlich untertrieben. Und trotzdem arbeite ich täglich sowohl als Model als auch als Redakteurin mit ihnen. Sie verfolgen mich. Als Plus-Size-Model trage ich eine Konfektionsgröße 44 (zur Zeit jedenfalls) und nebenbei texte ich mit Leidenschaft über Themen wie Body Positivity, Body Inclusivity und Plus-Size-Fashion, die in der Branche ab einer Größe 44 produziert wird. Wieso ich also mit den Größenangaben Probleme habe? Nun ja, ich verstehe sehr wohl, dass Konfektionsgrößen uns kategorisierbar machen und sicherlich für die Produktion und auch das „optimale“ Shopping-Erlebnis notwendig sind. Doch Größenangaben spalten uns eben auch und teilen uns in verschiedene Kategorien ein, wodurch wir gleichzeitig schnell Gefahr laufen, in eine Wertung zu verfallen. Und genau das ist auch mein Problem damit, weil dadurch zwangsläufig immer jemand ausgeschlossen wird. Einmal melden, wenn’s euch genauso ergeht!
Und da kommt der nächste TikTok-Trend genau richtig. Die Rede ist vom Mid-Size- oder auch Inbetweenie-Trend auf TikTok und Instagram! 🤩🔥 Und an dieser Stelle muss ich ja direkt mal sagen, dass es mich unfassbar freut, in einer Social-Media-Welt voller scheinbarer Perfektion und oft fragwürdiger Extreme endlich mal einen bodenständigen und gesunden Trend erleben zu dürfen. Endlich sehen wir Frauen mit Körperformen, die mir selbst vertraut sind. Frauen, deren Kleidergrößen eher kleiner sind als die der Body-Positivity-User:innen, die ich normalerweise in meinem Feed finde, und eher größer als die der Standard-Fashion-Influencer:innen. Also einfach Körper wie meiner zum Beispiel, die nun auf TikTok und Co. unter dem Begriff Mid-Size betitelt werden.
Wodurch sich Mid-Size definiert? Zwischen Straight-Size (der Branchen-Begriff für die Standard-Model-Größen zwischen 32 und 36) und Plus-Size (Größe 44 und darüber) umfasst Mid-Size die Größen 38 bis 44. In Europa ist die durchschnittliche Frauengröße 42. Trotzdem ist die Mid-Size-Frau so etwas wie eine schweigende Mehrheit: Weniger als 20 Prozent der Bekleidung wird für sie hergestellt und sie ist auch in der Mode- und Medienwelt kaum repräsentiert.