In England soll der Alkoholkonsum von schwangeren Frauen offiziell dokumentiert werden. Eine gute Idee?

Um die Zahl des fetalen Alkoholsyndroms (FAS) zu senken, wollen Experten in England nun, dass schwangere Frauen komplett transparent sind, was ihren Alkoholkonsum betrifft. Das führt zu heißen Diskussionen und auch ich habe eine Meinung dazu.

Wie viele von euch schon wissen, war der Weg zu meinem Wunschbaby lang und steinig. Vielleicht auch einer von vielen Gründen, warum ich in der Schwangerschaft keinen Tropfen Alkohol angerührt habe – alles, was das Kindeswohl hätte gefährden können, kam für mich nicht infrage. Nach meinem Drei-Monate-ohne-Alkohol-Experiment wusste ich schon, dass es sehr gut auch ohne geht und da ich, wäre es wieder schief gegangen, den Fehler sofort bei mir gesucht hätte, war klar: No Wine for me, please!

Doch was für mich selbstverständlich war, ist es für viele Frauen offensichtlich nicht. Auch in meinem Freundeskreis gibt es die ein oder andere, die zu einem Glas Wein nicht Nein gesagt hat. Zum Glück sind auch diese Kinder wohlauf und voll am Start. Sie weisen keine der fetalen Alkoholsyndrom (FAS)-Symptome wie einen kleinen Kopf, Missbildungen des Gesichts, Herzfehler, Bewegungsstörungen, Schielen oder eine geistige Behinderung auf. Pures Glück oder der lebende Beweis dafür, dass a little party never hurts nobody?

Die Menge macht das Gift – wie immer. Aber wie viel ist okay und wie viel ist zu viel? Diese Antwort weiß niemand so genau.

Es ist also schwer zu sagen – und dieses Urteil erlaube nicht ich mir, sondern die Wissenschaft. Während die Autorin Natasha Bird von Elle UK behauptet, dass es keine greifbaren Studien geben würde, die die Gefahr von Alkohol für den Fötus zuverlässig dokumentieren, gibt es hingegen genauso wenige Studien, die beweisen, dass Alkohol ungefährlich ist.

Soweit, so (un)gut. Denn neben diesem vermeintlichen Argument will sie auch noch aufführen, dass es tatsächlich Schwangere gäbe, die sehr stark gestresst sind und dieser Stress könne ihre Schwangerschaft gefährden. Für viele dieser Frauen wäre es, ihrer Meinung nach, eine gute Idee, Wein zu trinken, um sich zu entstressen. Klar, Alkohol hilft dabei, sich zu entspannen. Kann ich gut nachvollziehen! Auch ich liebe Rotwein über alles und sage oft nach einem anstrengenden Tag mit meinem kleinen Kind: Oh mein Gott! Ich brauche ein bis zehn Gläser Wein oder eine Delfintherapie.

Den Alkoholkonsum von Schwangeren dokumentieren? Keine gute Idee!

Aber, puh! Diese Theorie stinkt! Genauso wie die total verqualmte Idee, dass Raucherinnen in der Schwangerschaft weiter rauchen sollen, da der Entzug sie mehr stressen würde, als die Zigaretten das Baby stressen.

Womit sie allerdings recht hat, ist, dass die Dokumentation über das ganze Thema viel zu weit geht. ☝️ Es ist jeder Mutter selbst überlassen und sollte es auch bleiben, was sie wann zu sich nimmt. Ihre Meinung, dass dann auch die Männer beobachtet werden müssen, ob sie Drogen oder ähnliche Mittel konsumieren, bevor ihr Sperma die Eizelle befruchten darf, finde ich nachvollziehbar.

Frauen dürfen nicht dafür benachteiligt werden, dass sie das Baby austragen. Es darf nicht schon wieder über den weiblichen Kopf hinweg über den weiblichen Körper bestimmt werden. Oder kurz gesagt: Nein zur offiziellen Dokumentation und ja zum gesunden Mutter- und Menschenverstand. 🙏

Danke, Emma, aber wir verzichten!

Credits: Giphy, Giphy, Getty Images

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