Jetzt reagieren die „And Just Like That…“-Writer auf die Riesen-Kritik zu Steves (schlimmer?) Storyline

+++ Der folgende Text enthält Spoiler zu „And Just Like That…“ +++

Also wenn es etwas gibt, das neben Bigs Tod im Netz rauf und runter diskutiert wird, dann ist es Steve Brady – und das, was mit ihm in „And Just Like That…“ passiert (ist). Und ehrlicherweise weiß man da kaum, wo man zuerst anfangen soll. Aber starten wir mal mit dieser ganzen Miranda-Che-Story, über die wir uns ja schon ausführlich ausgelassen haben. Miranda betrügt also Steve mit der non-binären Che. Das als Tatsache stört uns ja erstmal gar nicht. Sowas passiert. Und dass eine solche Geschichte in AJLT ihren Platz findet und Frauen mit 50 gezeigt werden, die nochmal ihr Leben in Frage stellen und umwerfen, finden wir super nice. Nur irgendwie nicht die Art und Weise, wie Miranda damit umgeht. Die scheint Steve bei all dem nämlich einfach zu vergessen. Und das wiederum stellt irgendwie das ganze Wesen von Miranda und Steves Beziehung, das wir in den letzten sechs SATC-Staffeln und zwei Filmen gesehen und lieben gelernt haben, in Frage. Es wirkt irgendwie alles nicht mehr richtig.

Sowieso scheint Steve wie ausgewechselt (wenn man ihn denn in der Serie überhaupt zu sehen bekommt). Die Vogue beschrieb es so schön wie folgt: „Alle Jungs scheinen wie die Geister ihrer selbst zu sein.“ Steve, der einstige Frauen verschlingende, selbstbewusste Barkeeper? Verschwunden – genau wie sein gutes Hörvermögen. Versteht uns nicht falsch, klar, werden die Charaktere auch älter. Und wenn sich das bei Steve durch seinen Hörverlust deutlich macht, why not. ABER, Steves Gehörverlust sollte „nicht sein zentrales persönliches Merkmal“ sein, wie die Vogue ebenfalls schreibt. Und auch die Autorin Roxane Gay traf den Nagel in einem ihrer letzten Tweets auf den Kopf: „Sie haben diesem Charakter nicht eine gute Szene gegeben. Er läuft einfach nur umher, schreit und redet absoluten Unsinn. Das ist bizarr. Er war doch so reizend.“

Es ist also kein Wunder, dass sich viele Fans über den „neuen“ Steve wundern – und aufregen. Und das mittlerweile offenbar so vermehrt und laut, dass nun sogar die AJLT-Autorinnen Julie Rottenberg und Elisa Zuritsky – schon bei SATC an Bord – auf die öffentliche Kritik reagierten. Punkt Nummer 1: Steves – nennen wir es mal – Altern.

„Als [Showrunner] Michael Patrick [King] sich erneut mit David Eigenberg über die Show in Verbindung setzte, war das allererste, was David sagte: ‚Ich habe ein Hörgerät.‘ Das war also buchstäblich das, womit er anfing. Das war eigentlich Steves Tonfall über sein Altern in der Serie“, so Zuritsky im Interview mit der Vanity Fair. Okay, das finden wir ja schon wieder sympathisch. Aber wie die Vogue bereits geschrieben hat, es darf nicht zum Mittelpunkt werden und die Figur fast schon definieren. Was aber irgendwie passiert ist. Das empfinden zumindest viele so.

Die Autorin weiter: „Jeder in der Show, jede einzelne Person, liebt David Eigenberg als Menschen. Wir lieben ihn als Schauspieler. Wir lieben Steve. Wir haben wirklich in die Steve-ness von ihm investiert. Er ist so voller Leben und die Steves da draußen sind gute Jungs.“ Hmmm…. nur ist die Steve-ness halt irgendwie doch etwas untergegangen.

„Wir wollten nicht unbedingt tugendhafte Charaktere erschaffen“

Aber machen wir in diesem Zuge mal mit Punkt 2 weiter: die ganze Che-Miranda-Aufreger-Sache, die Rottenberg so erklärte: „Mirandas Reise repräsentiert eine andere Realität da draußen, die viele Menschen durchmachen – die Neubewertungen und Übergänge im Leben. Erwachsene Paare leben sich auseinander und Menschen kommen zu Erkenntnissen darüber, was ihr Ehepartner für sie erfüllt oder nicht erfüllt. Mirandas Geschichte war sehr repräsentativ für einen bestimmten Weg, auf dem sich viele Frauen befinden.“

„Wir wollten nicht unbedingt tugendhafte Charaktere erschaffen“, ergänzte Zuritsky. „Auch geliebte Menschen haben Krisen. Sogar moralische, im Allgemeinen ganz wunderbare Menschen treffen Entscheidungen, die nicht unbedingt bewundernswert oder tugendhaft sind. Aber sie machen sie trotzdem, weil sie etwas durchmachen oder eine Krise durchstehen.“ Und jaaaa, das ist menschlich. Und ausschließlich „perfekte“ Bilderbuchfamilien in Serien zu sehen, wäre ja auch langweilig. Carrie hatte damals ja auch eine Affäre mit Big, als sie noch mit Aidan zusammen war. Der Unterschied: Carrie ist damals fast gestorben! Klar, sie hat trotzdem weitergemacht. Aber die Gewissensbisse haben sie trotzdem durchweg zerfressen. Und wahrscheinlich ist es genau das, was uns gerade fehlt. Weil Miranda und Steve einfach immer so wunderbar miteinander waren und sie zusammen so viel durchgemacht haben. Zuritsky sagte abschließend zu dem Thema – es ging an der Stelle vor allem um Steves Gefühle – übrigens noch Folgendes: „Ihr werdet diese Szene bekommen!“ Das hört sich wohl ganz danach an, als würde Miranda bald (vielleicht sogar diese Woche in Folge 8) auspacken? Naja, to be continued…

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