Welche Veränderungen in der Disney-Realverfilmung von „Arielle“ auf uns warten

Realverfilmungen von berühmten Disney-Klassikern gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Doch wohl keiner dieser Filme hat bereits vor Veröffentlichung für so viel Aufsehen und Gebrüll gesorgt wie das Real-Life-Remake von „Arielle“. Und warum das Ganze? Weil eine afroamerikanische Schauspielerin in die Rolle der kleinen Meerjungfrau schlüpft. Grund genug für viele Kritiker:innen da draußen, Halle Bailey und den Film schon jetzt abzuschreiben. Immerhin ist ihre Arielle doch schneeweiß und hat feuerrotes Haar. Dass es bei einer Fantasiegeschichte über ein Fantasiewesen aber keineswegs um solche Äußerlichkeiten geht, wollen wir an dieser Stelle eigentlich nicht schon wieder runterrattern. Wir halten für den Moment nur fest, dass wir Halle als Arielle schon jetzt feiern und es wundervoll finden, dass sie eben die kleine Meerjungfrau für eine neue Generation wird. 🧜‍♀️❤️ Und das in einem Film, der sowieso anders wird als das Original von 1989… was gut ist. Denn sind wir ehrlich: Wenn man sich die Geschichte aus „Arielle“ mal kurz auf der Zunge zergehen lässt, kann man eigentlich nur schnell feststellen, dass das Ganze keinesfalls mehr zeitgemäß ist. Immerhin opfert sich in dem Film eine junge Frau komplett für einen Mann auf. Sie gibt ihre Stimme her, ihren Körper (zumindest so, wie sie ihn kennt), lässt ihre komplette Familie zurück… so würden Filme heute ganz sicher nicht mehr aussehen. Und deswegen hat sich Regisseur Rob Marshall für seine Realverfilmung auch einige Veränderungen überlegt, beziehungsweise Neuinterpretationen.

Die Neuverfilmung will eine Arielle als „moderne Frau“ ins Rampenlicht rücken

Angefangen bei Arielle selbst. „Die Geschichte dieser Figur geht ja auf Hans Christian Andersen aus einem anderen Jahrhundert zurück, aber selbst 1989 fühlte sie sich in gewisser Weise wie eine moderne Frau an: Sie sieht das Leben durch andere Augen als alle um sie herum und ist bereit, alles zu tun, um ihren Traum zu erreichen“, so Marshall im Interview mit Entertainment Weekly. Und ja, so gesehen, hört sich das Ganze schon gar nicht mehr so schlecht an, oder? Eine Meerjungfrau, die ihren Platz in der Welt finden will und für ihre Träume brennt – egal, was andere auch sagen mögen – finden wir natürlich super. Und gerade diese Leidenschaft sei auch für den Regisseur das entscheidende Element gewesen. „Dieses Feuer ist sehr wichtig“, so der 62-Jährige. Arielle „fühlt sich fehl am Platz. Es ist einfach eine epische Geschichte darüber, wie man sein wahres Selbst findet, erklärt Marshall weiter seine Herangehensweise an die Neuinterpretation. „Aber es geht auch um Freude am Leben. Es ist dieser seltsame Mix aus Unschuld und Weisheit, Seele und Herz.“ In dieser Hinsicht sei die kleine Meerjungfrau also sehr modern.

… und einen Prinz Eric mit Tiefgang

Und natürlich zeichnet Arielle auch ihre Furchtlosigkeit aus. Immerhin hat sie keine Angst vor „dem Anderen“, wie Marshall es nennt, also der menschlichen Welt. Der Welt, aus der Prinz Eric kommt und die eigentlich wie durch eine Mauer von der ihren getrennt ist. Wir alle wissen natürlich, dass Arielle das egal ist und sie die Mauer durchbricht, indem sie Ursula ihre Stimme „verkauft“ und menschlich wird. Für ihren Prinz Eric (der im Remake übrigens von Jonah Hauer-King gespielt wird). Und ja, ihr könnt es euch sicherlich schon denken, dass auch diese Figur in der Realverfilmung mehr Tiefgang bekommt. Anders als im Film von 1989, bei dem eigentlich von Eric nur hängengeblieben ist, dass er die schönsten Haare aller Disney-Prinzen hat. 🤪 „Die Rolle von Eric im Animationsfilm ist – und ich bin mir sicher, dass die ursprünglichen Macher dem zustimmen würden – eher eine hölzerne, klassische Prinzenfigur, bei der nicht viel los ist.“

In unserer Version bekommt er eine eigene Geschichte. Er hat eine Mutter, eine Königin – das ist neu. Und er hat, wie Arielle, nicht das Gefühl, irgendwo dazuzugehören.“ Und „diese beiden Seelenverwandten“ finden im Film also zueinander, verlieben sich, kämpfen gemeinsam gegen all die bösen Vorurteile da draußen an und zeigen, wie man die „Mauern zwischen beiden Welten niederreißt“. 🧜🏽‍♀️❤️

Zwei Songs aus dem Zeichentrick-Klassiker wurden textlich angepasst – aus gutem Grund!

Doch nicht nur die Figuren selbst bekommen in dem Film einen neuen, zeitgemäßeren Schliff. Auch ein paar Songs aus dem Zeichentrick-Original wurden tatsächlich im Vorfeld für die Realverfilmung angepasst, wie der Komponist Alan Menken kürzlich in einem Interview mit Vanity Fair verriet. Und seine Begründungen finden wir absolut nachvollziehbar!! „Es gibt ein paar Textänderungen in ‚Kiss the Girl‘ [im Deutschen: ‚Küss sie doch‘], weil die Leute sehr empfindlich auf die Vorstellung reagiert haben, dass [Prinz Eric] sich [Ariel] in irgendeiner Weise aufdrängen würde“, so der 73-Jährige. Und jaaa, gerade im Zuge der Consent-Debatte (also der Wichtigkeit von Zustimmung bei jeder auch noch so kleinen körperlichen Annäherung … immer!!) ist das bei einem Song wie ‚Kiss the Girl‘ feinfühlig gedacht. 🙏

Außerdem haben wir in ‚Poor Unfortunate Souls‘ [‚Arme Seelen in Not‘] einige Zeilen überarbeitet, die jungen Mädchen irgendwie das Gefühl geben könnten, dass sie nicht ihre Stimme erheben sollten, obwohl Ursula Ariel eindeutig manipuliert, damit sie ihre Stimme abgibt“, erzählte Menken weiter. Laut Deadline soll es dabei wohl vor allem um diese Zeile gehen: „The men up there don’t like a lot of blabber, they think a girl who gossips is a bore, yet on land, it’s much preferred for ladies not to say a word“ (im Deutschen: „Die Menschenmänner lieben kein Geplapper.
Ne‘ Quasselstrippe halten sie für fad. Ja an Land, nicht ohne Grund,
da hält als Dame man den Mund“) 💪

Also wir sind jetzt auf jeden Fall noch mal mehr gespannt auf die neue „Arielle“-Verfilmung (die übrigens fast eine Stunde länger gehen soll als das Original) und wetten, dass wir im Kino genauso schniefend dasitzen werden wie nach dem offiziellen Trailer. 🥺

Seht hier den ersten Teaser zu „Arielle“:

 

Am 23. Mai 2023 startet „Arielle“ in den deutschen Kinos

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