„Heute Morgen, als ich auf dem Weg zur Arbeit aus der Bahn ausgestiegen bin, hat plötzlich jemand hinter mir aus Spaß eine Plastikflasche zertreten. Mir kamen in dem Moment die schlimmsten Dinge in den Sinn und dann habe ich mich richtig über mich selbst geärgert, dass ich so ein Angsthase bin.“ Diese Geschichte erzählte uns gestern Abend eine Freundin am Telefon. Und es ist gut vorstellbar, dass sie nicht die Einzige ist, die momentan etwas – nennen wir es mal ‚angespannt‘ – durch das Leben läuft.
Verstehen können wir es ja. Kaum ein Tag vergeht, an dem uns nicht irgendeine Hiobsbotschaft erreicht. Der Anschlag in Nizza, Brexit, der Amokläufer in Würzburg, Fremdenfeindlichkeit, Pegida, Putsch in Istanbul, Terrorismus… Wo soll das alles noch hinführen? Können wir überhaupt noch so auf die Straße gehen, reisen, tanzen, feiern?
„Ängste sind bis zu einem bestimmten Grad gesund und normal, wir alle haben sie,“ erklärt uns Psychologe Martin Sebastian Moritz aus Hamburg. Es gebe aber Menschen, die Abstand zu ihren Ängsten haben und sich davon im Alltag nicht beirren lassen.