Aviciis Vater spricht erstmals offen über den Suizid seines Sohnes: „Es war wie ein Verkehrsunfall“

Es gibt Ereignisse im Leben, die man wahrscheinlich nie ganz begreifen wird. Ereignisse, die einfach so furchtbar sind, dass sie einen immer und immer wieder von Neuem aufwühlen und die einem nur bei der bloßen Erwähnung erneut einen fetten Kloß im Hals verpassen.

Der Tod von Avicii gehört definitiv zu einem dieser Ereignisse. Ja, auch knapp eineinhalb Jahre nach der tragischen Meldung, sitzt der Schock noch immer tief. Bei uns und wahrscheinlich dem Rest der Welt auch.

Und gerade ist mal wieder einer dieser Momente, in dem der Kloß im Hals ein bisschen größer wirdUnd in dem man sich voller Trauer an einen absoluten Ausnahmekünstler zurückerinnert, der einfach viel zu früh von uns gegangen ist. 

Klas Bergling: „Unsere Theorie ist nicht, dass er den Suizid geplant hat“

Und es gibt auch einen Grund, warum wir ausgerechnet jetzt wieder daran denken müssen. Denn vor ein paar Stunden veröffentlichte CNN ein Interview mit Klas Bergling, dem Vater von Tim, wie der Star-DJ mit echtem Namen hieß, das einem fast das Herz zerreißt. Darin spricht nämlich zum ersten Mal seit dem 20. April 2018 (Aviciis Todestag) ein Familienmitglied offen und ehrlich über den Suizid des Weltstars – und betitelt diesen auch als solchen.

Denn trotz einiger Andeutungen – wie beispielsweise hier in einem offenen Brief –, wurde die Todesursache bis heute eigentlich nie offiziell bestätigt. Doch auch wenn sie nun vielleicht einen Namen hat, sagte Bergling im Interview dennoch Folgendes: „Unsere Theorie ist nicht, dass er den Suizid geplant hat. Es war vielmehr wie ein Verkehrsunfall. Viele Dinge passierten und fügten sich sozusagen an einem Punkt zusammen – und das brachte ihn dann aus seiner Kontrolle.“ 

Dinge, die eigentlich auch einen Namen haben. Denn es ist kein Geheimnis, wie sehr Stress und Drogen den Musiker zu seinen Hochzeiten als DJ kaputt gemacht hatten. Wer nur ein paar Minuten seiner Doku gesehen hat (hier die Review), weiß, wovon wir reden.

Und auch die Worte von Tims Vater machen diesen Umstand nur mehr als deutlich: Als DJ oder Künstler muss man eine Menge Dinge tun, die man nicht machen will und die am Ende einen Teil von dir ausmachen.“ Und dazu gehören eben auch die krassen und „extremen“ Anforderungen, die von allen Seiten an einen gestellt werden. Es verlangt diesen Menschen viel ab – das Reisen, das Warten an Flughäfen, die langen Nächte. Tim fing an zu spüren, dass er sich nicht gut fühlte, wenn er auf die Bühne ging“, erzählte Bergling weiter.

Und genau deswegen zog Avicii 2016 eigentlich auch endgültig die Reißleine, sagte Touren ab, um irgendwie wieder auf die Beine zu kommen. Und genau das schien er anfangs auch geschafft zu haben. So wirkte es in der Doku und auch für seine Familie. „Wenn es ihm nicht gut ging, hat er mich immer angerufen. Wir haben oft stundenlang über seine Gedanken, sein Leben und die Liebe gesprochen“, so Bergling. Avicii hätte bis zu seinem Tod „glücklich“ gewirkt. 

Wenn du aber extrem glücklich bist, neigst du schneller dazu, unglücklich zu sein. Die kleinsten Dinge können dich traurig machen oder das innere Gleichgewicht verschieben. Und ich denke, das ist es, was passiert ist“, fügte er traurig hinzu. 

… Und genau das macht es doch auch so furchtbar, oder? Dass man in niemanden hineinschauen und wirklich wissen kann, wie es seinem Gegenüber tief im Inneren geht. Das sagt auch Tims Vater. Und genau deswegen rief er gemeinsam mit seiner Familie vor kurzem auch die Tim-Bergling-Stiftung ins Leben, die sich genau diesem Problem stellen, Menschen mit psychischen Problemen helfen und Suizide vorbeugen soll. „Das Wichtigste ist, dass wir das Problem früher erkennen“, so sein Anliegen.  🙏🏼

Und jetzt lasst uns zusammen an einen wunderbaren Künstler denken

… der durch seine Musik ewig bleibt! ❤️❤️❤️

 

Wir berichten in der Regel nicht über Selbsttötungen, um keinen Anreiz für Nachahmung zu geben – außer, Suizide erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit.

Wenn ihr selbst depressiv seid, Selbstmord-Gedanken habt, kontaktiert bitte umgehend die Telefonseelsorge (www.telefonseelsorge.de).

Unter der kostenlosen Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 erhaltet ihr Hilfe von Beratern, die Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen können.

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