Willkommen zur „Todesschlucht des eiskalten Penis-Wassers“ und dem 2. Bachelorette-Recap!

Scheiß mal auf die Einleitung. Last uns stattdessen gemeinsam tief ein- und ausatmen und dann im Chor erleichtert feststellen: Emre ist raus. Oh Halleluja, die Produktion hat unsere Gebete erhört. Dabei wäre ich felsenfest davon ausgegangen, dass er als die Quotengestalt herhalten muss. Aber, äh, Johnny Depp 2.0, haste schon mal was gehört von „übergriffig“? Ne? Ich erklär’s dir kurz für ganz Blöde: Übergriffig bist du dann, wenn eine Frau dir keinerlei, also so wirklich keinerlei Signale gibt, die dir bedeuten könnten, Körperkontakt mit ihr herzustellen und du es trotzdem tust. Dazu gehören auch, glaub’s mir oder lass es, Nackenküsse in einem Bimmelbähnchen auf der Insel Kreta. Ach nee, bei RTL heißt das ja „Love Train“, mea culpa. Wie Christian richtig feststellt: „Das ist schon echt mutig von ihm.“ Oder wie ich noch richtiger feststellen würde: Das ist einfach eklig.

Findet auch Bachelorette Melissa, die ihm bei seinem zweiten Anlauf ganz klar zu verstehen gibt: Nicht küssen. Nicht küssen!“ Ein herber Rückschlag für den 30-Jährigen, der daraufhin zu verbalen Hochtouren aufläuft: „Ich bin sauer grade. Was für ’nicht küssen‘, man? Es ist egal, ob du nach Knoblauch stinkst oder sonst was, wenn ich was von dir will und Interesse habe, dann küsse ich. Ist doch egal! Wenn du Ehrlichkeit redest und Loyalität und direkt offen, was weiß ich, Alter, sag ich dir grade alles, dann isso. Dann will ich mich verabschieden, Bussi Bussi geben, ob das neu ist für dich? Nein ist nicht neu für dich! Und dann sagst du ‚ich will nicht küssen‘, wegschmeißen? Weiß ich nicht!“ Wat? Ein Deutschlehrer würde sagen: 6, setzen! Und ich sage: Doch, wegschmeißen, das ist das einzig Sinnvolle, was man bei dir tun kann. Was hat dich denn da geritten, lieber Emre? Die liebe Melissa wird’s in Zukunft jedenfalls nicht sein. Ätschibätsch.

Zurück zum ersten Gruppendate in einer kretischen Schlucht. Da ich die schon selbst bezwungen habe, weiß ich, dass RTL da so einiges an Props dazugebastelt hat. Romantische Schaukeln hängen da eigentlich nicht. Weil, nun ja, ist halt ’ne Naturschlucht, ne? Gute Arbeit, Sender! Rouven, ihr wisst schon, der, der zuvor in der frisch bezogenen Villa im Britney-Look aka Crop Top und Hüfthose rumlief, hat seinen Kreta-Reiseführer offenbar gut studiert und lässt verlauten: „Wir sind unten angekommen – in der Todesschlucht des eiskalten Penis-Wassers!“ Er bemerkt akute Anzeichen von Schrumpfpimmel. Wie jetzt, ich dachte, die casten eh nur Männer mit Mikropenis, so als kleiner Gag? „Das war schon Innenwuchs“, erklärt er weitergehend. Ach so! Die Info, auf die wir alle gewartet haben.

Dann passiert das Unumgängliche: Drama! Angelo – der mit dem Mikro-Pony („mikro“ ist das Motto der Folge) stürzt. Bum. Voll auf die Felsen. Dass solche Leute in Crash-Formaten aber auch immer auf alles reinfallen müssen, Mensch. Und hier zeigt sich, wie leicht es 2020 ist, eine Frau zu beeindrucken. Mit der einfachen Frage, ob es Melissa denn gut ginge, da sie mit ihm stürzte, hat er sie an der Angel. Jungs, schaut mal, wir haben heutzutage solche Mikro-Erwartungen an euch, dass ihr mit einer reinen Höflichkeitsfloskel schon unser Herz gewinnen könnt.

Als die Männer zurückkommen zum Rest der Meute, um vom Gruppendate zu erzählen, geht Florian erstmal demonstrativ Wäsche aufhängen! Ein wahrer Hausmann. So lob ich mir das. Wäsche first! Der hatte nämlich eh kein Bock auf das Date, „weil… irgendwann schwitzt du ja auch, und sowas. Dann stinkst du im schlimmsten Fall. Vielleicht besser so, dass ich nicht dabei war.“ Florian hat also ein Problem mit seinen Schweißdrüsen – hätten wir das auch geklärt. Ob es dann aber eine gute Idee war, sich für einen Dreh von mehreren Wochen im Sommer auf einer Insel aussetzen zu lassen? Ein ungelöstes Rätsel.

Auch das zweite Gruppendate verspricht so much fun. Die Männer werden in traditionell griechische Kluft gehüllt und sollen – nach ihrem Ausflug im „Love Train“ – Sirtaki tanzen. Auch hier führt sich „mikro“ fort, nämlich im Mikro-Tanztalent von der Bätschlorette und ihren 5 Auserwählten. Das sind genau die, die es sogar auf einer Techno-Party im Club schaffen, aus dem Beat zu tanzen. Aber wir wissen ja, dass völlige Talentfreiheit die beste Voraussetzung für die Teilnahme an derartigen Shows ist.

(Kleiner Schwenk zur Villa und den Übriggebliebenen: die spielen in der Zwischenzeit Verstecken. Da wird mein Herz ja doch wieder ein wenig weich. Erwachsene, halbnackte, eingeölte Männer, die sich kichernd unter Bast-Sofas verstecken. Herrlich!)

Na wer grinst denn da so süß? Ja, es ist der Mikro-Österreicher Daniel, dem dank der gelben Rose in Folge 1 ein Einzeldate gewährt wird. In romantischem Set-up mitten am Meer gibt’s Subdowner-Drinks für zwei. Und Untertitel für einen. Süß isser ja, das muss man ihm lassen. Pluspunkte sammelt er bei mir dann, als er sagt, er würde von einer Beziehung erwarten, dass beide Individuen trotzdem noch ihr eigenständiges Leben führen. Ja, richtig! Verkauft uns eure Instagram-Codes später nicht als Couple, das wäre wirklich too much. Melissas Geheimrezept für ein erfolgreiches Date? Viel ha ha ha he he he hi hi hi. Kennen wir ja schon.

In der Zwischenzeit ist „Rouvens Frisörsalon eröffnet“ – der Schrumpfpimmel-Mann frisiert seine Mitstreiter für die Nacht der Rosen. Nächstenliebe, wie man sie sehen will. Wen ich den Kandidaten sehe, komme ich einfach nicht umher mich zu fragen: Auf einer Skala von 1 bis Snoop Dogg, wie high ist Rouven?

Dass der sich sein Hirn offenbar vernebelt hat, beweist er dann nämlich auch nochmal in der Nacht der Rosen. Er ist direkt mal beleidigt, weil Alex Gérard – halb Mensch, halb Dutt – Melissa ein Blümchen ins Haar steckt, und die hatte das bei Rouven zuvor abgelehnt. War jetzt für mich nicht so ein schönes Gefühl, um’s mal vornehm auszudrücken“. Du kannst dich vornehm ausdrücken, seit wann? Weiter geht’s im Cringe-Programm, als er sie dann doch zum Einzelgespräch zur Seite nimmt. Der Dialog geht wie folgt von statten:

Rouven: „Bisch meine Traum-Bachelorette, ich hab mir dich gewünscht. Ich dachte da kommt jetzt so ’ne Barbie, irgendwie.“

Melissa: „Du hast mit einer Barbie gerechnet? Hast du dich hier selbst beworben?“

Rouven: „Ja.“

Melissa: „Du hast aber mit einer Barbie gerechnet. Was war denn dann deine Intention?“

Rouven: „Meine erste Intention war, in erster Linie meinen Namen zu vermarkten.“

Cut, cut, CUUUT! Junge, hat dir niemand vorher gesagt, dass du genau das NICHT sagen sollst?

Rouven wieder: „Ja, aber dann standest du vor mir, deshalb bin ich auch so angespannt. Weil du einfach eine heiße Frau bist und ich dich kennenlernen möchte.“ 

Ach du liebe Zeit… Wo fang ich an, wo hör ich auf? Ich lass es einfach bleiben. Auch bei Melissa hat er sich damit ins Aus chiffriert, kluges Mädchen. Hier sollte natürlich niemand sein, der aus reinen Self-Marketing-Zwecken hier ist, mon dieu, wer käme denn auf sowas!

Wer neben Emre und Rouven noch so rausflog? Alexander (muss man nicht kennen) und Wäsche-Flori. Tja, und das war’s dann auch schon wieder. Ich würd mal kurz und knackig sagen: Bis nächste Woche, liebe Trashies. Dann heben wir wieder gemeinsam einen. 🍻

 

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