Warnung: Dieser Artikel kann mit hoher Wahrscheinlichkeit Spuren von Scham und peinlicher Berührung enthalten. Auch Gedächtnislücken, mangelhafte Zusammenhänge und Verwirrung sind absehbar.
„Kannst du dir mal bitte diese neue LSD-Doku auf Netflix reinziehen und dir dabei ordentlich einen reinlöten?“ ist keine Frage, die man im Redaktionsalltag von seiner Vorgesetzten besonders häufig hört. Vermutlich in keinem seriösen Arbeitsumfeld. Das nenn‘ ich mal gut genutzte Arbeitszeit. Zack war ich im Gammel-Look also auf dem Weg zu einer Freundin, Gras und Limo gegen das ikonische „Pappmaul“ am Start. Schade nur, dass man das nicht von der Steuer absetzen kann. Mission: eine Review schreiben, während ich bekifft bin. Also das, was ich immer mache, bevor es ans Schreiben geht, nur dieses Mal eben offiziell.
Kleiner Spaß.
Mal vorab: Ich bin absolut kein Drogen-Fan. Auch kein Gegner, ich hab nur einfach noch nie welche ausprobiert – dafür zwangsläufig (in einer Stadt wie Hamburg und als ehemalige Barkeeperin) schon etliche Menschen auf ihren Trips beobachtet. Spätestens wenn der Kiefer anfängt zu klappern, bin ich raus. Call me Granny, aber ich mag mein Leben auch so, ohne mir Synthetik reinzuziehen. 😄 Gras ist das höchste der Gefühle, das ich mir ab und an geben will – wie ein schönes Glas Rotwein zum Runterkommen. Damit fühle ich mich safe, ich weiß, wie mein Körper darauf reagiert und dass ich am nächsten Tag keine merklichen Nebenwirkungen davontrage. Ausnahme: Zweimal habe ich Weed-Brownies in Amsterdam gegessen. Zweimal dachte ich, ich würde sterben und war 15 Stunden lang auf dem weirdesten Trip meines Lebens. Beim ersten bildete ich mir ein, meine Schienbeine würden brechen, beim zweiten fühlte ich mich, als sei ich von allen guten Geistern verlassen. Man hätte seine Lektion auch schon beim ersten Mal lernen können, aber nun gut. So ungefähr stelle ich mir das Gefühl vor, wenn man sich synthetische Drogen wie LSD, MDMA oder Teilchen reinzieht – und ja, jeder, der Erfahrungen damit gemacht hat, sagt, dass das nur die Vorstellung einer Unerfahrenen sein kann. Denn gewisse Drogen seien „bewusstseinserweiternd“, würden einen auf eine neue kognitive Metaebene erheben und seien elementar, um die wahre Natur seines Daseins zu erkennen – so besagte, erfahrene Menschen.
Genau darum geht’s auch in Netflix neustem Dokumentar-Film „Psychedelische Abenteuer: Have a good trip!“. Stars wie Sting, Sarah Silverman, A$AP Rocky und Co. – an die ich mich nur erinnern kann, weil sie oben im Titelbild aufgelistet werden 🤗 – sprechen über ihre persönlichen Erfahrungen und Trips mit LSD, welche Netflix dann entsprechend illustriert. Ich hab sie mir angeschaut und parallel den ein oder anderen oder fünften oder sechsten Joint geraucht. Viel ist nicht hängen geblieben. Aus Authentiztätszwecken (wir nehmen das hier sehr ernst) habe ich sie mir nicht nochmal nüchtern angeschaut…