Klingt unvorstellbar? Vielleicht… Aber dazu muss man natürlich auch ein paar Sachen sagen, bzw. hinterfragen…
Warum herrscht bei diesen Paaren plötzlich Sex-Flaute? Nicht jeder startet schließlich komplett ohne Sex in eine Beziehung… und sollte es doch so sein, aus welchen Gründen tun sie das? Wie sieht diese „sexlose“ Beziehung im Detail überhaupt aus? Herrscht keine Art von Sex oder körperlicher Intimität mehr? Findet vielleicht alles statt (Oralverkehr etc.) außer der Geschlechtsakt an sich? Ergo: Wie definiert der Einzelne überhaupt eine „Beziehung ohne Sex“? Und dann stellt sich natürlich auch noch die Frage: Sind beide mit der Situation glücklich? Umfragen ergeben nämlich tatsächlich immer wieder, dass für die meisten Menschen eine glückliche Beziehung auch von der sexuellen Zufriedenheit abhängt.
Ihr lest es schon heraus… bei diesem Thema gibt es definitiv nicht nur Schwarz und Weiß. Im Gegenteil: Das Thema ist so vielseitig, wie es die Bedürfnisse eines jeden Einzelnen eben auch sind. Doch ehe wir jetzt hier noch vom Hundertsten ins Tausendste kommen, fragen wir doch einfach mal Menschen, die tatsächlich in einer sexlosen Beziehung leben. Wie ist es dazu gekommen? Wie fühlen sie sich damit? Fünf Frauen haben es gegenüber Hello Giggles verraten!
5 unterschiedliche Geschichten über eine Beziehung ohne Sex:
Frau (27):
„Ich war in meinem Datingleben in einigen sexlosen Beziehungen – die alle weniger als ein Jahr dauerten. Die Beziehungen liefen von Anfang an ohne Sex ab, vor allem, weil ich das Gefühl von Nähe und Intimität beim Sex mehr genieße als den physischen Akt selbst. Nach den Erfahrungen, die ich bisher gemacht habe, war Sex für mich eigentlich immer nur ziemlich schmerzhaft und unangenehm. Bei fast jedem Mann, den ich bis dato gedatet habe, hatte ich das Gefühl, dass der mit dem Sex verbundene Druck einfach größer als alles andere war. Ich fühle mich persönlich auch nicht sexuell zu einem Mann hingezogen, bis ich ihn besser kennenlerne. Das kann Monate dauern. Ich zögere es heraus, weil ich das Gefühl habe, dass, wenn ich einem Mann erlaube, Sex mit mir zu haben, ich mich damit auch gleichzeitig verletzlich, machtlos und wertlos ihm gegenüber mache. Ich habe schon mit Männern geschlafen, die am nächsten Morgen völlig kalt und unbeeindruckt aufgewacht sind, während ich kurz vor einem emotionalen Zusammenbruch stand. Wenn ich eine Beziehung ohne Sex habe, fühle ich mich entspannter, habe die Kontrolle und stehe weniger unter Druck. Einige Männer versuchten meine Meinung zu ändern, aber ich machte ihnen klar, dass ich keinen Sex haben will. Wir gingen teilweise sogar so weit, beinahe Sex mit Kleidung zu haben, aber ich bestand darauf, dass wir nicht darüber hinausgehen. Auf diese Weise habe ich nicht das Gefühl bekommen, etwas verloren zu haben, so wie ich es hätte, wenn ich tatsächlich mit einem Mann schlafen würde, bei dem ich glaube, dass er mich nicht verdient hat. Ich weiß jedoch, dass ich bereit sein werde, mit jemandem Sex zu haben, wenn ich mich in ihn verliebe (…)“
Frau (49):
„Ich war ungefähr zwei Jahre mit dieser einen Person zusammen (wenn nicht sogar länger). Anfangs war die Beziehung noch nicht sexlos, sondern wurde es erst im Laufe der Zeit. Es war eine bewusste Entscheidung, die wir beide aufgrund unserer neuen spirituellen Berufung getroffen hatten. Und obwohl wir vielen sexuellen Spannungen und Herausforderungen ausgesetzt waren, waren wir froh, unser Ziel erreicht zu haben. Wir fühlten uns schuldfrei, kaum, als wir alle sexuellen Intimitäten abgelegt hatten. (Wir haben uns sogar verlobt.) Der plötzliche Untergang unserer Beziehung kam allerdings, als er sich erlaubte, mit einer anderen Frau Sex zu haben und mir später ihre Schwangerschaft mitteilen musste. Daraufhin löste ich die Verlobung und entschied, dass es am besten für mich ist, meinen eigenen Weg zu gehen. (…)“