Was gepostete Pärchen-Selfies über eine Beziehung aussagen können

Ganz ehrlich, wir alle kennen diese Paare, die ständig Selfies von sich hochladen. „Ich mit Schatzi bei unserem Städte-Trip nach Kopenhagen“ (gut, das gerade vielleicht eher weniger), „Ich mit Schatzi beim Kaffee-Trinken“, „Ich mit Schatzi im Garten“, „Ich mit Schatzi quasi überall“. Ihr wisst, worauf wir hinauswollen… Und irgendwie drängt sich einem dabei doch immer die Frage auf, ob die beiden wirklich so superduperkrass verliebt sind, wie sie auf den Fotos immer scheinen.

Natürlich sind wir nicht die Ersten und Einzigen, die sich das gefragt haben. Die Studie mit dem klangvollen Namen „Can You Tell That I’m in a Relationship? Attachment and Relationship Visibility on Facebook“, die im „Personality and Social Psychology Bulletin“ veröffentlicht wurde, beschäftigt sich auch genau mit dem Thema. Im Grunde wollten die Wissenschaftler herausfinden, ob die Zufriedenheit in einer Beziehung von Paaren, die sich konsequent auf Social Media präsentieren, irgendwie größer oder weniger vorhanden ist als bei Paaren, die nicht täglich bei Instagram und Co. #CoupleGoal-Bilder posten.

Und, tadaaaa, die Paare, die sich am sichersten in ihrer Beziehung gefühlt haben, hatten auch am wenigsten das Bedürfnis, sich auf Facebook und Co. zu präsentieren. Schließlich bekommen sie ihre Bestätigung in ihrer Beziehung durch ihren Partner und nicht durch zahlreiche Kommentare oder Likes. Ha!

Und genau zu diesem Ergebnis kam auch eine aktuelle Studie, auf die sich Tyla jetzt bezieht. Die dortigen Untersuchungen ergaben nämlich, dass, je öfter Paare ihre Beziehung online zur Schau stellen, desto unglücklicher sind sie. So sollen Couples, die drei oder mehr Selfies pro Woche auf Insta und Co. posten, im Durchschnitt sogar um 128 Prozent unglücklicher sein als solche, die nie online über ihre Beziehung sprechen. Holla, das ist mal ’ne Zahl. 😳

Doch um kurz nochmal etwas in die Tiefe zu gehen: Bei der besagten Studie wurden mehr als 2.000 18- bis 50-Jährige (alle vergeben, versteht sich) gebeten, ihre Beziehung zu bewerten. Dabei ging es um das Glücklichsein in der Beziehung im Allgemeinen, die Intimität, die Kommunikation, das Vertrauen und eben auch um die Häufigkeit der geteilten Beiträge in den sozialen Netzwerken. 

Nur 10 Prozent der Paare, die regelmäßige Updates online posten, stuften sich danach als „sehr glücklich“ ein. 46 Prozent der „Offline“-Paare dem gegenübergesetzt hingegen schon. Laut Aussage der Studie könnten vor allem „Vertrauensprobleme“ ein Grund dafür sein, weshalb einige Couples mehr online teilen als andere. Solche, die viel posten, gaben als Hauptgrund für ihr aktives Teilen nämlich an, dass sie zeigen wollen würden, dass sie bzw. ihr Partner/ ihre Partnerin vergeben ist. So so. Ansonsten einfach direkt zu „Temptation Island“? Wenn ihr euch unsicher seid? Nur so ’ne Idee… 😆

Aber Spaß beiseite. „Das bedeutet jedoch nicht, dass das Posten auf sozialen Medien schlecht ist, natürlich nicht. Vielleicht trifft nur das Sprichwort ‚zu viel des Guten‘ in diesem Fall zu. Wir hoffen, dass die Forschung einige Erkenntnisse geliefert hat und bei einigen Leuten vielleicht auch zum Nachdenken anregt“, stellt Martin Stevens von Shotkit (eine Online-Plattform für Fotografie), die die Umfrage durchgeführt hat, klar.

Und wenn wir eins aus dieser Studie alle mitnehmen sollten, dann ja wohl das: Einfach weniger posten und mehr leben und genießen! Hat noch nie geschadet. 🙃

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