Den Anfang macht dabei die umfangreiche Langzeitstudie des französischen Sportmediziners und Professors Jean-Denis Rouillon. Im Jahr 2013 testete er bereits seit 15 Jahren an über 320 Probandinnen, was für Auswirkungen der Verzicht des BHs auf deren Brustgewebe haben kann. Bei fast allen Frauen stellte sich folgende Veränderung ein, wie er im Interview mit der Welt berichtet:
„Das Muskelgewebe straffte sich und wurde fester, die Trägerinnen hatten keine Rückenschmerzen mehr und bekamen besser Luft. Teilweise hob sich der Busen sogar an. Sonst übernimmt ja der BH diese Aufgabe.“
Zudem war in vielen Fällen auch eine Anhebung der Brustwarzen zu erkennen. Das Muskelgewebe scheint demnach ohne BH also selbst wieder die stützende Funktion der Brust zu übernehmen. Klingt vielversprechend … scheint aber vor allem auf Frauen mit einem kleineren Busen zuzutreffen. Die Studienteilnehmerinnen des Professors hatten fast alle eine Cup-Größe zwischen B und C.
Sind die Ergebnisse dennoch allgemeingültig?
Lässt sich daraus also überhaupt eine Empfehlung für andere Frauen ableiten? Unser zweiter Experte, Dr. Jens Altmann; plastischer Chirurg und leitender Arzt der Bodenseeklinik, ist da anderer Meinung. Auf die Frage, was für Auswirkungen der fehlende Halt des BHs auf unser Brustgewebe haben könnte, erklärt er exklusiv gegenüber trèsCLICK:
„Ich empfehle selbst jungen Frauen einen BH zu tragen. Wer dies nicht tut, riskiert, dass das Brustgewebe weicher wird und ‚ausleitert’. Dies gilt insbesondere für Damen mit einem großen, schweren Busen. Insgesamt kann man sagen, dass BH-Trägerinnen prophylaktisch etwas gegen einen hängenden Busen tun.“