Was Körper-Aktivist*innen rund um den Globus in den letzten Monaten und Jahren auf die Beine gestellt und in den Köpfen der Gesellschaft bewirkt haben, ist so, so krass. Ich ziehe meinen Hut. Plötzlich stürzen sich Frauen jeden Alters nicht mehr in die tiefsten Depressionen, wenn sie Instagram öffnen, weil alles, was sie dort sehen, makellose Haut, wohlgeformte, kurvige aber dennoch perfekt trainierte Körper und Menschen sehen, die 24/7 gut gelaunt sind und ihr Leben vermeintlich besser im Griff haben als jeder Normalo wie Du und ich.
Gut, wir sehen das natürlich immer noch – und das soll auch weiterhin seinen Platz haben – aber der Trend geht immer weiter hin zu realistischeren Abbildungen des Menschseins und ganz besonders Frauseins. Konfektionsgrößen von tiny bis really big, Narben, Dehnungsstreifen, körperliche Behinderungen, ein offenerer Umgang mit der Menstruation (offenER, noch immer nicht offen), Akne, ja sogar psychischen Erkrankungen werden immer häufiger thematisiert. Und das ist ziemlich geil, wenn ihr mich fragt. Social Media soll Platz bieten für alles. Außer Rassisten, Sexisten, Homophobe und sonstige *verkneife mir das Wort*.
Wo wir beim Stichwort „Sexismus“ auch schon beim Thema Frauenhass wären. Ätzend, leidig und eigentlich so von gestern, sollte man meinen. Ist aber nicht so. Denn während Körperpositivität zwar in vielen Köpfen schon angekommen ist, wird ein ganz bestimmter Körperteil oft immer noch zu sehr geshamed – die Vulva.