#Bodyneutrality erobert das Netz – und will uns den Druck der Selbstliebe nehmen

Diese ewige Sache mit der Selbstliebe. Diese Liebe zu unserem eigenen Körper. Warum noch mal fällt es uns eigentlich so viel leichter, die bei anderen zu sehen… als sie bei uns selbst wirklich umzusetzen?

In der Realität eben gar nicht mal so einfach, dieses „Und jetzt finde ich mich schön, genau so wie ich bin“. Keine Frage, die Bemühung, mit sich selbst und seinem ganz-egal-wie-aussehenden-Körper ins Reine kommen zu wollen, ist ein wichtiger Prozess. Aber geht das denn überhaupt vollständig? Und noch viel wichtiger: Muss das denn überhaupt gehen?

Von einem unerreichbaren Ideal zum Nächsten

Natürlich sind wir auf einem guten Weg, wenn es um Diversität geht, darum, mehr nur einen einzigen Körpertypen als Schönheitsideal zu propagieren. Darum, auf Titelseiten und in der Werbung vielfältige Körpertypen zu etablieren. Damit wir endlich lernen, dass unser Äußeres keinem vorgefertigten Bild entsprechen muss.

Nur kommt mit diesem Streben nach der eigenen Body-Positivität eben auch wieder eine neue Art des Drucks. Was, wenn ich mein Bäuchlein eben gerade nicht lieben kann? Oder meine unreine Haut mir immer noch nicht gefallen will?

Ein so positives Konzept mit einem so wichtigen Gedanken wie „Bodypositivity“ sollte nicht auch zu einem anstrengenden Trend verkommen, dem wir hinterherhetzen müssen, der unerreichbar erscheint. Und vor allem sollte dabei nicht wieder genau eines im Vordergrund stehen: Die viel zu penetrante Fokussierung auf unseren Körper.

„Muss ich ständig betonen, dass ich meinen Körper LIEBE?“

Genau aus diesem Grund formiert sich gerade eine Nebenbewegung. Vielleicht sogar fast schon eine Gegenbewegung. Zu diesem (wenn auch vielfältigen) Körperkult. Bodyneutrality. Für mehr Neutralität. Und vor allem für weniger Fokus auf unser Äußeres. Es ist eine Bewegung, die auf Instagram immer größere Wellen schlägt. So kommen unter dem Hashtag #Bodyneutrality inzwischen bereits 17.000 Einträge zusammen. Sie alle wollen vor allem eines aussagen: „Der Körper ist NUR eine Hülle, die uns durchs Leben trägt. Und nicht der Mittelpunkt unseres Seins.“

Auch erfolgreiche Bloggerinnen wie Madeleine Alizadeh von DariaDaria oder Angie von Hellopippa sprechen sich für mehr Normalität und eine weniger körperbezogene Lebenseinstellung aus. So schreibt Madeleine beispielsweise unter einem Instagram-Bild:

„An manchen Tagen mag ich mich, an manchen weniger – ist das nicht normal? Krank(haft) kann man mit jeder Konfektionsgröße sein, wenn das omnipräsente Thema immer nur Körper sind. Und damit meine ich nicht krankhafte Körper, sondern krankhafte Gedanken. Das, was sich in den Köpfen von so vielen Menschen, jung und alt, abspielt, ist absurd. Körper müssen vor allem eines: funktionieren. […] Unsere Körper sind das Vehikel unseres Lebens und sie gesund zu halten ist ohnehin schon schwierig genug, geschweige denn die Ausgrenzung, die Menschen erfahren, deren Körper nicht „intakt“ sind. Ebenso schwierig ist es mental/emotional zu funktionieren, wenn man als Frau ab Konfektionsgröße 42 (was der Durchschnitt ist), kaum gute Kleidung findet. Wir können noch so viel zu- oder abnehmen: Wenn unsere Körper ständig das Thema sind, um das sich alles dreht, wird dieser Körper zur ewigen Baustelle. Mehr Neutralität und Normalität, das wäre richtig schön.“

In diesem Sinne, jetzt mal ganz ohne Druck: Lasst uns doch gemeinsam versuchen, unseren Körper einfach mal Körper sein zu lassen. Ohne Wertung, lediglich als Hülle, die das umkleidet, was eigentlich zählt. Nämlich unseren Charakter, unsere Menschlichkeit, unser Selbst. Damit wir ein bisschen mehr Zeit für die Dinge im Leben haben, die wirklich zählen. Genießen, empfinden, verstehen.

Und dann? Dann kommt das mit der Akzeptanz unseres Körpers vielleicht sogar irgendwann ganz nebenbei. Leise, unauffällig, vielleicht nur einen Moment lang. Oder eben auch nicht. Wäre das nicht mal eine Gewichtung von Prioritäten, die uns wirklich glücklich machen könnte? 💞

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