Timothée Chalamet & Taylor Russell haben für „Bones and All“ „darüber gesprochen, jemanden zu essen“

Wer sich den Trailer zu „Bones and All“ mit Timothée Chalamet und Taylor Russell anschaut, wird in erster Linie wahrscheinlich vor allem ein blutiges Kannibalenfest erwarten. Und ja, nachdem Maren (Russell) schon in den ersten zehn Minuten vom Film ihrer Mitschülerin auf einer Pyjamaparty genüsslich einen Finger abbeißt und anschließend blutüberströmt bei ihrem Vater auftaucht, denkt man vielleicht auch noch kurz: Alles klar, mit diesem blutigen Ton wird der Film jetzt ganz sicher weitergehen. 🩸

Doch damit liegt man falsch. Denn was wir schon jetzt sagen können, ist, dass „Bones and All“ keineswegs der klassische Horror-Kannibalenfilm ist, bei dem in einer Tour gemordet wird. Wer das im Kino sehen will, bleibt also lieber zu Hause. Denn der Streifen von Regisseur Luca Guadagnino ist vielmehr eine Lovestory und eine Coming-Of-Age-Geschichte, die sich nur hier und da mal an ein paar Horrorelementen bedient (vor allem am Ende, you’ll see 😉).

In „Bones and All“ haben sich Taylor Russell und Timothée Chalamet zum Fressen gern

Heißt also: „Bones and All“ wird zwar an der ein oder anderen Stelle mal seeeeehr blutig (dazu, wie Russell und Chalamet sich auf ihre Knabbereien vorbereitet haben, gleich mehr 😬), aber ansonsten steht hier ganz klar die Liebesgeschichte zwischen Maren und Lee (Chalamet) im Vordergrund. Denn nachdem Maren, wie oben bereits beschrieben, ihre Mitschülerin angeknabbert hat, wird sie von ihrem Vater verlassen, weil der seine Tochter einfach nicht mehr ertragen kann. Maren ist nämlich ein sogenannter Eater, also ein Mensch, der das Verlangen verspürt, andere Menschen zu verspeisen. Und dies auch tut. Völlig verzweifelt – und mit dem Glauben, der einzige Mensch mit dieser Neigung zu sein – macht sich die Schülerin daraufhin auf, ihre Mutter zu finden. Und auf diesem Weg trifft sie unter anderem auch Lee, ihren Seelenverwandten. Zusammen versuchen die Zwei trotz ihrer blutigen Neigungen irgendwie ihren Platz in der Welt zu finden. „Komm, lass uns eine Zeit so tun, als wären wir sie“, hört man Maren irgendwann im Film sogar sagen. Also wie die „normalen“ Menschen, die nicht bei jeder Gelegenheit, gerne ihre Zähne ins Fleisch irgendwelcher Leute hauen möchten. Denn dieses Verlangen verspüren Maren und Lee strenggenommen die ganze Zeit. Und so viel möchten wir an dieser Stelle nur sagen: Bei diesen Szenen zieht sich in einem wirklich alles zusammen. Ein paar Leute verließen danach sogar den Kinosaal bei der Preview! 😅

Wie Timothée und Taylor zu Kannibalen wurden

„Wir sprachen darüber, jemanden zu essen…“

Da fragt man sich natürlich schon, wie man sich auf solche Szenen vorbereitet. Russell sagte dazu im Interview mit Variety nur Folgendes „[Wir] sprachen darüber, jemanden zu essen, irgendetwas zu essen, deinen Körper, deine Hände, deinen Mund zu benutzen – es ist so taktil, so körperlich, dass es in gewisser Weise einfach ist. Jep, auf der Leinwand sah’s auf jeden Fall sehr natürlich aus, wie Lee, Maren und Co. sich über das Fleisch hergemacht haben. 😅

Und da trug natürlich auch das gesamte Setting und Make-up einen wesentlichen Teil zu bei. Denn dass es in der Realität gar nicht mal so einfach ist, einen Menschen zu verschlingen (beruhigend 🙂), musste das Team während der Vorbereitung auf diese Szenen schnell feststellen. Wie bekommt man es also hin, so etwas realitätsnah darzustellen? Man fragt einen Pathologen, klar! 😜 „Luca [Guadagnino] ist sehr spezifisch. Er sagte uns von Anfang an, dass er weder Gore [Anm. d. Red.: ein Genre, bei dem Verletzungen und Verstümmelungen sehr großformatig und detailliert gezeigt werden] noch Fantasy wollte. Wir haben also einen Pathologen kontaktiert, weil wir wissen wollten, wie es aussieht, einen Menschen zu essen – und wir haben festgestellt, dass es nicht so einfach ist“, erzählte Fernanda Perez, Leiterin der Make-up-Abteilung, gegenüber der GQ.

Überall Blut! „Es war widerlich“

Und diese Schwierigkeit besteht vor allem darin, weil man sich als Mensch mit seinen Zähnen natürlich durch einige Haut- und Fettschichten kauen muss. Deswegen arbeiten Schauspieler:innen entweder an einer Ganzkörperreplik (wie zum Beispiel bei der älteren Lady am Anfang des Filmes, die verspeist wird) oder an einzelnen Silikonteilen. „Für uns war es wichtig, all die verschiedenen Hautschichten nachzubilden, die Fettschicht, die Muskeln, die Sehnen. Das war unsere Herausforderung“, so Jason Hamer, Leiter der Prothetik. Und wie gesagt, das Ergebnis kann sich definitiv sehen lassen! 🩸 Bei der Finger-Szene zu Beginn (wir erwähnten sie oben schon mit passendem Gif 😉) bekam die angeknabberte Schauspielerin einen Handschuh mit der prothetischen Nachbildung ihres Fingers übergestülpt. Innerhalb des falschen Ringfingers befand sich dann ein Stumpf, der sichtbar wurde, sobald die Spitze abgebissen wurde. „Wir haben einen Eurothane-Knochen geschaffen, der auch mit einem Blutschlauch versehen war, damit sie hineinbeißen und die Haut von den Handschuhen befreien konnte und damit es blutete.“ Yummy. 🤢Aber keine Sorge: Das „Blut“ war wohl tatsächlich ganz lecker und irgendeine Mischung aus Sirup, Brownies und Kirschen. Das bekommt man hin. Und naja, für den realistischen „Ich habe gerade einen Menschen verspeist“-Look mussten die Stars im Anschluss dann noch auf einen in Blut getränkten Schwamm beißen. Perez trug deswegen sogar die ganze Zeit die Schwämmchen und sogar eine Flasche mit dem Fakeblut am Set mit sich rum, damit die Schauspieler:innen kurz mal davon trinken und das Zeug anschließend in einen Eimer spucken konnten, damit das Blut realistisch ihre Zähne und ihren Mund bedeckte. „Es war, äh… widerlich“, so Perez. Jep, das glauben wir sofort.

Aber wie gesagt, auch trotz dieser kleinen animalischen, blutigen Momente im Film war es dem Team und auch Russell und Chalamet in erster Linie wichtig, die emotionale Bindung zwischen den beiden Hauptpersonen in den Vordergrund zu stellen. Das ganze Kannibalenthema wurde also quasi fast nur als Metapher genutzt, um mit „Bones and All“ eine Ode an das Außenseitertum und das Anderssein zu kreieren. Immerhin kennen sicher viele junge Menschen das Gefühl, sich nicht dazugehörig zu fühlen, nur weil man anders ist. Dieser Film transportiert diesen Gedanken nur auf eine besonders verbissene Art und Weise! 😉

Hier kommt der Trailer zu „Bones and All“:

 

Am 24. November startet „Bones and All“ in den deutschen Kinos 

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