Warum die Masturbations- und Sexszenen in „Bridgerton“ so game-changing sind

„Unterhaltsam, sexy, raffiniert, glamourös.“, „Es ist alles in einer Show!“ Ja, da kann ich Phoebe Dynevor (25) und Regé-Jean Page (30), den zwei Hauptcharakteren der brandneuen Netflix-Show „Bridgerton“, definitiv nur zustimmen. Diese Serie entführt dich in eine „magische Welt“, wie Phoebe es in unserem Interview so schön genannt hat. Eine Welt, die allerdings mehr zu bieten hat, als nur prächtige Kostüme, rauschende Feste und große Romantik in herrlichen Settings. Denn „Bridgerton“ glänzt mit Figuren und Topics, die man so vielleicht nicht unbedingt in einem klassischen „Period Drama“ (die Serie spielt in London während der Regency-Ära) erwarten würde. Allem voran: Female Empowerment und der weibliche Blick, der in den meisten Szenen nämlich klar im Vordergrund steht. Die vielen Sexszenen mit eingeschlossen. 😉

Alles Themen, über die ich natüüüürlich auch mit Phoebe und Regé etwas genauer in unserem Interview (selbstverständlich ganz Corona-like über Zoom) sprechen musste. Denn liebe Leute, eins sei hier nochmal vorweggenommen: Das „sexy“ da oben im Quote hat Regé nicht ohne Grund genannt. Doch bevor wir uns den intimen Szenen mal etwas genauer widmen (und einer Masturbations-Szene im Speziellen, wofür ich die „Bridgerton“-Macher wahrscheinlich fast am meisten feiere 😄), nochmal fix ein paar Background-Infos, falls ihr noch gar nichts von dem neuen Netflix-Hit gehört haben solltet.

Die Story von Netflix‘ „Bridgerton“

Was ich mir ja fast gar nicht vorstellen kann, immerhin steckt hinter „Bridgerton“ keine Geringere als Überproduzentin Shonda Rhimes (die Schöpferin von „Grey’s Anatomy“!!), womit eigentlich schon vorab klar war, dass mit dieser Show etwas Besonderes, Einzigartiges auf uns zurollen würde. Und das ist „Bridgerton“ definitiv. Allein schon wegen seines diversen Casts! 👏 Und es ist zwar traurig, dass man das 2020 immer noch so betonen und hervorheben muss, doch wir sind eben noch längst nicht an dem Punkt angekommen, an dem so etwas als selbstverständlich gilt. Und genau das macht die Serie eben zu einem historischen Drama, das endlich die Welt widerspiegelt, in der wir leben.

Also einen großen Shout-Out dafür an dieser Stelle schon mal. 🙌 Denn andernfalls würden die Zuschauer*innen auch nicht in den Genuss von Regé-Jean Page als Simon, den äußerst attraktiven (bin bisschen verknallt 😬), begehrenswerten und rebellischen Duke of Hastings, kommen. Und DAS wäre wirklich tragisch (ich wette, ihr binged die Serie in einem Zug durch wie ich). Denn Regé hat seine Rolle gerockt. Ich seh seinen Instagram-Account nach dem 25. Dezember (Start von „Bridgerton“ auf Netflix) schon ex-plo-die-ren!! 😅

Aber back to the topic. Denn natürlich verdreht Simon, dieser stattliche, glamouröse und gleichermaßen aber auch gebrochene Mann (warum, müsst ihr selbst herausfinden 😜) in der Serie auch Daphne Bridgerton (gespielt von Phoebe) den Kopf. Die hat gerade ihr Debüt auf dem heiß umkämpften Heiratsmarkt gegeben, was quasi entscheidend darüber ist, wie ihre Zukunft verlaufen wird. Und naja, die Zwei tun anfangs zwar so, als würden sie gaaaaar kein Interesse aneinander haben, aber schon bei ihrer ersten Begegnung wird klar: Hier knistert es gewaltig! 💥 Und dagegen können beide irgendwann auch nicht mehr ankämpfen. Zwar täuschen sie ihre anfängliche Zuneigung zu Beginn vor den Damen und Herren der Gesellschaft nur vor (so ist der Herzog nämlich die aufdringlichen Mütter los, die ihn als passable Wahl für ihre Töchter sehen, und Daphne hat alle Augen der heiratswilligen Junggesellen sicher), doch daraus wird natürlich mehr. Und ich will jetzt gar nicht alles spoilern, aber das mit den beiden ist ein heißes Auf und Ab… das nicht nur Lady Whistledown interessiert (die anonym über alle Gesellschaftsskandale in einer Zeitung schreibt – und ihr werdet am Ende nicht glauben, wer dahintersteckt!!!), sondern natürlich auch mich.

Warum die Sexszenen in „Bridgerton“ so empowering sind – vor allem aus weiblicher Sicht

Denn wie bereis erwähnt: Die Masturbations- und Sexszenen zwischen Daphne und Simon sind nicht nur ultra hot (was ich im Interview mit den beiden gefühlt hundert Mal betont habe, haha), sondern auch unglaublich wichtig und ja, fast schon game-changing… wenn man bedenkt, dass es irgendwie kaum Serien und Filme gibt, in denen die weibliche Sicht, speziell beim Sex, im Vordergrund steht. Als ich kürzlich mal einen Artikel zu Shows, die Frauen beim Masturbieren zeigen, gemacht habe, musste ich mich fast schon dumm und dämlich suchen. Denn dieses Thema wird in unserer Gesellschaft eben immer noch oft als Tabu-Topic abgestempelt. Umso mehr hab ich innerlich getanzt, als ich „Bridgerton“ mit all diesen heißen und gleichzeitig so empowering Sex-Szenen gesehen hab – bei der es nämlich vor allem um Daphnes Verlangen und das Finden ihrer eigenen Sexualität geht.

» Die intimen Szenen sind unglaublich wichtig, um Daphnes Entwicklung und ihr sexuelles Erwachen zu erzählen.  «
Phoebe Dynevor

Eine Sache, die auch Phoebe für unglaublich wichtig hält, wie sie mir im Interview verriet: „Als ich das allererste Mal das Drehbuch anschaute, insbesondere zu Episode 6, war ich total überwältigt von der Menge an intimen Szenen, die darin vorkommen. Aber sie sind so unglaublich wichtig, um die Geschichte aus Daphnes Perspektive zu erzählen und ihre Entwicklung, ihr sexuelles Erwachen und ihre Reise, bei der sie Sex und ihre Wünsche entdeckt. Denn ich glaube nicht, dass das besonders oft gezeigt wird“.

Right, Girl! Wird es eben nicht. Denn sind wir ehrlich, in vielen Serien und Filmen wird die Frau vor allem als sexualisiertes Objekt dargestellt, das vom Mann bewundert wird. Doch in „Bridgerton“ werden diese intimen Momente mit weiblichem Fokus dargestellt, und das in einem historischen Drama, wohlgemerkt! ☝️ „Ich liebe die Szene vom Boxkampf, in der sie [Daphne] Simon einfach nur beobachtet – und er in diesem Slow-Motion-Effekt gezeigt wird. Das ist einfach nur schön, weil man [solche Szenen] nicht oft aus dem weiblichen Blickwinkel sieht. Deshalb war es großartig, die Szenen auf diese Art machen zu können und so die Geschichte zu erzählen„, so Daphne. Kleiner Einschub von mir an dieser Stelle: Nein, man sieht währenddessen natürlich NICHT alles von Simon aka Regé, ihr kleinen Ferkel, ihr! 😄

Phoebe Dynevor, mein Future-Husband und ich beim Interview 🙂

„Alles in der Show hat eine zeitgemäße Sensibilität“

Aber steamy und genial sind diese Szenen auch so. Denn wie Phoebe es bereits so perfekt gesagt hat: Hier steht der weibliche Blick im Fokus. Hier wird SIE oral befriedigt. Hier fragt er (und zwar immer), was SIE will. Und wie und ob es IHR gefällt. Und das ist verdammt hot, wenn ihr mich fragt. Und eine starke, wichtige Message, gerade in Zeiten von #MeToo. Hier passiert nichts, was nicht auch zu 100 Prozent gewollt wird. Und das ist in einer Ära, in der eine Frau eigentlich nicht viel mitzureden hat und arrangierte Hochzeiten an der Tagesordnung stehen, nicht selbstverständlich. Doch genau dieser Punkt war auch Regisseur Chris Van Dusen, den ich ebenfalls zum Interview treffen durfte, wichtig. „Mein Anliegen war, mit ‚Bridgerton‘ das historische Stück zu erschaffen, wie ich es gerne sehen wollte. Es ging darum, alles zu nehmen, was ich an historischen Stücken liebe, und es in etwas Frisches, Neues und Modernes zu verwandeln. Alles in der Show hat also eine zeitgemäße Sensibilität.“

Und diese Sensibilität zeigt sich auch in der Szene, in der Daphne sich das erste Mal selbst berührt und masturbiert (übrigens quasi als Hausaufgabe vom Duke 😜). Zwar sind diese Ausschnitte nicht gerade episch lang gehalten, aber das macht sie nicht weniger wichtig. Denn diese Szene holt die weibliche Masturbation gezielt aus ihrem Hinterkämmerchen, wo sie (selbst heute noch) nur zu gerne versteckt wird. Und gerade im Fall von Daphne ist ihre erste Erkundung des eigenen Körpers wie ein Aufblühen. Sie wirkt danach wie entfesselt. Das zu sehen, ist toll. Gerade in einem historischen Drama und während einer Zeit, in der kaum offen über Sex gesprochen wird. Und eine Art von Aufklärung oftmals schon mal gar nicht stattfindet. Von dem Gespräch zwischen Daphne und ihrer Mutter über den „Liebesakt“ (bei dem letztere kaum aus dem Stottern rauskommt und ihre Tochter mit ihrer Nicht-Aufklärung eigentlich nur noch nervöser macht), will ich gar nicht erst anfangen. Nur so viel: Daphne weiß selbst während ihres ersten Males nicht, wie denn nun genau Kinder entstehen… und warum das noch zu großem Drama führt, werdet ihr sehen.

» Es wird einfacher, Emotionen auf den Bildschirm zu bringen, wenn man einen Plan hat. «
Regé-Jean Page

Alles in allem kann ich die „Bridgerton“-Macher nur für ihre Herangehensweise an das Thema Sexualität und Daphnes sexuelles Erwachen feiern. Funfact zum Abschluss: Die intimen Szenen in der Serie sind tatsächlich krasser als jede Kampfszene durchchoreographiert. „Wir hatten einen unglaublichen Intimitätskoordinatoren. Alles war genau durchdacht“, erzählte Phoebe mir während unseres Gesprächs. Ob es nicht unglaublich schwierig sei, so Emotionen zu transportieren, wollte ich da natürlich wissen. 😉 „Ich denke, es wird einfacher, Emotionen auf den Bildschirm zu bringen, wenn man einen Plan und ein Skript hat. Es ist schließlich auch niemand überrascht und sagt, wie schwer es ist, nach Wörtern auf einem Blatt Papier zu schauspielern. Und es ist ähnlich, wenn man einen physischen Plan hat, nach dem man spielen kann. Es eröffnet einem als Schauspieler noch mehr Raum, um sich auszudrücken und die richtige Nuance der Szene zu finden“, so Regé.

Und ich kann nur sagen, dass sie diese Nuance perfekt getroffen haben. 😏 Es ist ein Fest, den beiden zuzuschauen. Genau wie dem restlichen Cast auch. Also lasst euch von „Bridgerton“, dieser „sexy, raffinierten, glamourösen“ Show, entführen, ihr Süßen. Es lohnt sich!

Der Trailer zu „Bridgerton“:

 

„Bridgerton“ ab dem 25. Dezember 2020 auf Netflix

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