Darum ist Butter sogar noch umweltschädlicher als Rindfleisch

Klar, wir alle haben schon davon gehört, wie umweltschädlich Rinder sind. Beziehungsweise wie umweltschädlich es ist, Rinder in Massen zu halten, sie hochzuzüchten und zu Rindfleisch zu verarbeiten. Wie praktisch, der Sündenbock scheint also längst gefunden zu sein. Wer sich klimabewusster ernähren möchte, muss also einfach nur auf Hühnchen, Schwein und Milchprodukte umsteigen. Oder etwa nicht?

Tja. Ganz so einfach ist es leider nicht. Denn tatsächlich gibt es einen Umweltsünder, der noch mehr CO2-Emissionen zu verantworten hat, als Rindfleisch es tut. Und von diesem Kandidaten haben vielleicht noch nicht ganz so viele als wirklichen Übeltäter gehört…

Butter ist das umweltschädlichste Lebensmittel

Jap, genau die nämlich. Das fettige Milchprodukt, das so wunderbar auf unserem Guten-Morgen-Toast zerfließt und so gut zu jedem Marmeladen-Croissant passt. Genau DAS soll jetzt also am schädlichsten für die Umwelt sein. Doch keine Sorge. Wir wollen euch nicht um euer Frühstücksritual bringen. Oder eine rote Liste erstellen, die es tunlichst zu meiden gilt. Wir wollen euch aber erklären, warum. Und ganz vielleicht wollen wir euch auch ein paar Alternativen nennen – die genau so gut schmecken (und schmilzen), wie diejenige aus Kuhmilch, die ihr aus eurer Kindheit so gut kennt.

Das Problem ist eigentlich sehr naheliegend und hat tatsächlich auch wieder etwas mit Kühen zu tun. Denn Butter ist deshalb so schlecht für’s Klima, weil sie so hochkonzentriert ist. Was bedeutet, dass besonders viel Milch für die Herstellung eines einzigen Blocks benötigt wird. Für ein Kilo Butter sind laut Peta rund 18 Liter Milch notwendig. Diese Mengen an Milch müssen natürlich irgendwo herkommen. Und das tun sie auch. Nämlich aus den Eutern von Milchkühen, die Futter benötigen, in riesigen Anzahlen auf engstem Raum gehalten werden und durch ihre Ausscheidungen Methan freisetzen.

Da der Konsum von uns Menschen kaum zu stillen ist, werden immer mehr Kühe angezüchtet, die Milch produzieren sollen. Auch der negative Output nimmt entsprechend zu. Mehr Butter = mehr benötigte Milch = mehr Küche = mehr Fläche für Futtermittel = mehr abgeholzter Regenwald. Ach so, und natürlich mehr Schadstoffe, mehr Wasserverbrauch, mehr Transportbedarf. Insgesamt sind rund 14,5 Prozent aller Treibhausgase auf die globale Nutzung von Tieren zurückzuführen. Unsere landwirtschaftliche Tierhaltung schadet dem Klima. Mehr noch, als es der weltweite Verkehr im Vergleich dazu tut.

Die Mengen in der Herstellung und die Haltung der Milchkühe sorgt dafür, dass Butter ganz weit oben auf der Skala der umweltschädlichen Lebensmittel steht. In Zahlen heißt das: Für ein Kilo Butter werden ca. 24 Kilogramm CO2 produziert. Im Vergleich dazu sorgt die Herstellung der gleichen Menge pflanzlicher Margarine „nur“ für den Ausstoß von 0,74 Kilo CO2. Ein Umstieg oder eine Reduktion lohnt sich also.

Keine Butter ist auch keine Lösung

Oder zumindest der Gedanke daran. Denn inzwischen gibt es einige pflanzliche Buttersorten, die nichts mehr am Geschmack und der Konsistenz vermissen lassen. Ob die Bio-Variante von Alsan oder der Vegan Block von Naturli – diese Alternativen haben nichts mit einem Ersatzprodukt zu tun. Sondern lediglich mit dem Umstieg auf eine andere Marke im Regal.

Es ist also gar nicht mal so schwer, vom schädlichsten Lebensmittel Abstand zu nehmen. Zumindest hier bei uns und in (fast) jedem herkömmlichen Supermarkt. Denn die Nachfrage regelt auch in diesem Fall das Angebot. Der Wursthersteller Rügenwalder Mühle macht inzwischen beispielsweise mehr Umsatz mit der Herstellung vegetarischer Aufschnitte (mehr dazu hier). Und muss im Umkehrschluss auf Dauer hoffentlich weniger Tiere für den menschlichen Genuss hochzüchten. Eine Entwicklung, die gerne so weitergehen kann… darauf erstmal ein veganes Butterbrot!

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