Eine junge Frau tanzt in ihrem Zimmer zu Destiny’s Childs Song „So Good“, springt hoch und runter auf ihrem Bett und strahlt wie nie zuvor. Sie ist glücklich. „Ich, nachdem ich mich für sexuelle Enthaltung entschieden habe und seit über acht Monaten keinem Mann mehr erlaube, in meinen Frieden und meinen Körper einzudringen“, schreibt Userin Billie Emali (@billieemali) zu ihrem Video. Das TikTok hat schon jetzt 564,6 Tausend Views und 103,1 Tausend Likes (Stand 2. Februar 2022). Billie ist eine von vielen Gen Zern, die aktuell Teil von Celibacy-TikTok sind. Eine Community voller junger Menschen, die keine Lust mehr auf Sex haben.
Der Begriff „Celibacy“, also übersetzt „sexuelle Enthaltsamkeit“, bezeichnet den Verzicht auf Sex. Ich spreche aber nicht von der Religion. Unter dem Hashtag #celibacy mit 44,9 Millionen Views zelebrieren etliche junge Menschen diese Bewegung. Denn Fakt ist: Das Thema Sex hat sich über die Jahre drastisch verändert – die Generation Z hat weniger Sex. Laut einer im Januar veröffentlichten Studie der Rutgers University und der University at Albany haben junge US-amerikanische Erwachsene zwischen 18 und 23 Jahren weniger Sex außerhalb von festen Beziehungen als noch vor zehn Jahren. Und bei einer Umfrage in Australien stellte sich heraus, dass 40 Prozent der Menschen zwischen 18 und 24 Jahren noch nie Sex hatten. Aber warum ist das so? Warum haben junge Menschen heute so wenig Sex?