#NoComplaintChallenge – Ich habe mich 7 Tage lang über NICHTS beschwert und das ist passiert

„Boah, das Wetter geht mir so auf den Sack“, „Ey, ich hab so keinen Bock auf Uni heute“, „Diese scheiß Parkplatzsuche immer“, „Ich hasse sowas“ – Sätze wie diese rutschen einem im Alltag SO oft raus, ohne dass man das so richtig bemerkt. Sich immer und überall über etwas zu beschweren ist mittlerweile fast zu einem kleinen Volkssport geworden. Dies nervt, jenes kotzt uns an. Es ist völlig normal geworden, Wörter wie „hassen“ mit Leichtigkeit zu verwenden, als wäre da überhaupt nichts dabei. Dabei vergessen wir völlig, wie wuchtig solche Worte eigentlich sind.

Auch ich schleudere mit Beschwerden oftmals einfach so um mich. Und genau deshalb habe ich mir letzte Woche ein Ziel gesetzt: Ich möchte mich 7 Tage lang nicht beklagen. Über gar nichts. Gar keine so leichte Aufgabe, dachte ich mir direkt zu Anfang, denn: Das Wetter war wirklich so schmuddelig wie nur irgendwie möglich, es stand viel Arbeit an, mein letztes Semester Uni begann und ich hatte durch den Wetterumschwung extrem mit dem Rheuma in meinem Handgelenk zu kämpfen. Nicht die besten Voraussetzungen, aber immerhin macht es das Ganze umso spannender.

Meine Ziele für die Woche

Ich wollte herausfinden: Wie schwer oder leicht fällt es mir tatsächlich, negativen Gedanken keine Bühne zu geben? Führt „unterdrücktes Aufregen“ vielleicht zu noch schlechterer Laune? Wie reagiert mein Umfeld auf mich? Nimmt es mich anders wahr als sonst oder fällt es vielleicht überhaupt niemandem auf?! Mein Ziel war es, aus dieser verbalen, negativen Abwärtsspirale zu kommen, in die man so oft verfällt. Vor allem, wenn man sich mit Leuten umgibt, die auch gerne mal ein wenig zu viel jammern. Am Ende schaukelt man sich gemeinsam hoch und ehe man sich versieht, äußert man sich nur noch abfällig. WEDER complainen, NOCH gossipen – das war meine selbstgestellte Aufgabe. Ihr wollt wissen, was während meiner #NoComplaintChallenge passiert ist? I’ll tell you! 😉

So war es, sich eine Woche lang nicht zu beschweren
(und nicht zu gossipen)

Angefangen habe ich an einem Montag im Office. Zum ersten Mal mit „Complaining“ konfrontiert wurde ich an diesem Tag sofort in der Mittagspause, als eine Kollegin locker leicht darüber plapperte, welche Celebritys gerade wieder besonders scheiße aussähen. Ich habe als Antwort darauf einfach nur mit den Schultern gezuckt und bin nicht weiter darauf eingegangen. Nach dem 3. Mal war sie dann sichtlich irritiert – und ich musste schmunzeln, weil mir auffiel, dass man seinem Gegenüber auf diese Art und Weise direkt einen Spiegel vorhält.

Abends, gegen Feierabend, zeigte sich Hamburg von seiner besten Seite: Es schüttete wie aus Eimern. Kennt ihr diesen Regen, bei dem auch kein Regenschirm hilft, weil er gefühlt von allen Seiten kommt? Eigentlich der perfekte Anlass, um zu jammern, wie eklig dieses Wetter doch sei – aber ich tat es nicht. Wie EXTREM sinnbefreit ist es eigentlich, sich über das Wetter zu beschweren, frage ich mich mittlerweile? 😄 Von allen Dingen, die man bejammern kann, ist das wohl eines der unnötigsten. Zumindest kenne ich keine Ereignis, bei dem Motzen Regen zu Sonne gemacht hat.

Die ganze Woche über ist mir das extrem aufgefallen: Jeder, wirklich jeder, beschwert sich rund um die Uhr über das Wetter. Schon nach dem zweiten Tag meiner Challenge habe ich mir vorgenommen, das in Zukunft nicht mehr zu tun – zumindest nicht in diesem Ausmaß. Es ist eben so, wie’s ist, so why complain?

Außerdem kam es mir vor, als seien mir plötzlich Sensoren gewachsen für all die abfälligen Floskeln des Alltags. Auf einmal hörte ich automatisch ganz bewusst hin, wenn Freunde oder Kommilitoninnen Sätze losließen wie „Boah, fuck my life“, „Alter, ist das nervig“. Normalerweise hätte ich mich da ganz unbewusst eingereiht, jetzt erst wurde mir aber klar, was das für eine unschöne Energie freisetzt. Beim Lunchen in der Mensa zum Beispiel, konnte ich mich fast überhaupt nicht am Gespräch beteiligen, weil das zu 85% negativ ausfiel. Ob ich „irgendetwas hätte“, fragte mich eine Freundin, woraufhin ich ihr verkündete, dass ich mich gerade in einer Challenge befände. Die Reaktionen darauf erstreckten sich von einem ungläubigen Lachen („Haha, ALS OB“) bis hin zu interessiertem Staunen mit einer kleinen Prise Scham, weil die Person sich vermutlich in ihrem eigenen Verhalten ertappt fühlte.

Mein Fazit – No complaining, no problems?

Innerhalb der einen Woche durfte ich zu meiner positiven Überraschung relativ schnell feststellen, dass mir das Ganze deutlich leichter fiel, als ich zunächst gedacht hätte. Alleine das reine Vorhaben hat mein Mindset so schnell so stark verändert, dass ich mich sogar von Anfang an ziemlich schlecht fühlte, wenn mir doch mal ein kleiner Complain durchgerutscht ist.

Ein Freund, mit dem ich mich darüber unterhielt, sagte während einer Autofahrt zu mir: „Anni, mir ist schon des Öfteren aufgefallen, dass du sagst, du ‚hasst‘ bestimmte Dinge und mir stößt das immer sauer auf. Hassen ist so ein starkes Wort“ und da wurde mir wirklich klar, dass er Recht hat. Wir benutzen solche „extremen“ Ausdrücke häufig, ohne sie wirklich so zu meinen. Genau so – als Gegenbeispiel – auch „lieben“. Irgendwie hat sich das so eingebürgert, aber die eigentliche Meinung der Worte wird dabei verfälscht. Und das ist schade, denn Worte sind die mächtigsten Tools, die wir Menschen benutzen können – und das sollten wir weise tun. 

Nach 7 Tagen ohne Motzen, Jammern und Klagen steht für mich fest: Ich will das immer so machen. Natürlich, hier und da darf man ruhig mal Frust ablassen, das ist gesund und nicht verwerflich. Aber mit Bedacht und in Balance. Eigentlich ist es doch so einfach.

Ich habe mich jedenfalls weitaus leichter und unbeschwerter gefühlt. Als wäre ich anziehender für andere Menschen und hätte ein kleines Schutzschild gegen die Dinge um mich, die meinen guten Vibe normalerweise gekillt hätten. Aus meiner #NoComplaintChallenge wird definitiv eine lebenslängliche. 😉 Wer ist dabei?

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