Wie Collien Ulmen-Fernandes jetzt mit Geschlechter-Klischees aufräumt

Jungs wollen mit Bauklötzen spielen, Mädchen lieber mit Puppen? Männer werden Handwerker, Frauen dagegen Floristin? Pfff, eigentlich hatten wir ja gehofft, mit solchen Klischees in der heutigen Zeit endgültig abgeschlossen zu haben. Aber ist dem wirklich so? Oder ist die klassische Rollenverteilung doch noch mehr in unseren Köpfen verankert, als wir uns eingestehen wollen…?

Collien Ulmen-Fernandes geht in ihrer neuen TV-Show „No More Boys and Girls“ genau dieser Frage jetzt auf den Grund. Und versucht die Stereotypen bei denjenigen aufzubrechen, die wohl am ehrlichsten antworten: bei Grundschulkindern.

Wächst die nächste Generation tatsächlich freier in Bezug auf diese Denke auf… oder haben wir da doch noch eine Menge Arbeit vor uns? Letzten Donnerstag lief die Dokumentation im ZDF an und die Versuche zeigen: Jap, gerade Kinder lassen sich schnell von Rollenklischees beeinflussen – und versuchen diese so gut wie möglich zu bedienen.

So bezeichnet sich in Colliens Fragerunde beispielsweise kaum ein Mädchen als „stark“ und kein Junge würde freiwillig „mit Blumen“ arbeiten wollen. Höchste Zeit also, mit diesen einschränkenden Klischees (mal wieder) aufzuräumen!

Dafür spielt die Moderatorin und Mutter einer Tochter mit den Kindern zunächst „Hau den Lukas“. Noch bevor sie aber nacheinander mit dem Hammer auf einen Pflog schlagen, sollen sie sich in einer Reihe anstellen. Diejenigen vorn, die denken sie seien stark, alle anderen dahinter. Das Ergebnis dabei ist eindeutig – fast alle Mädchen stellen sich ans Ende der Schlange. Dabei schlagen sie am Ende genauso gut wie die Jungs. Natürlich ist das Experiment nur eine Momentaufnahme und körperliche Stärke hat sicherlich nichts mit der Persönlichkeit zu tun. Und doch wird klar: Mädchen gehen eher davon aus, sich hinten anzustellen… anstatt auf ihre eigene Stärke zu vertrauen. 

In einem nächsten Schritt dreht Collien die Rollen bei klischeebesetzten Berufen einfach um. So werden etwa vier Personen vorgestellt, deren Jobs mal so gar nicht in die „klassische“ Männlein-Weiblein-Besetzung passen wollen…

No more boys and girls! Ist das möglich – und nötig?

Und siehe da! Die vorgefertigten Rollenbilder der Kinder, die natürlich geprägt sind durch Meinungen des erwachsenen Umfelds, lassen sich wieder aufbrechen – und verschwimmen allmählich. Jungs und Mädchen zeigen Interesse an den Berufen, die sie zunächst niemals für sich gewählt hätten. Und haben Spaß am Ausprobieren neuer Dinge. Gemeinsam mit Erziehungswissenschaftlern, Gender- und Hirnforschern analysiert Collien die Ergebnisse ihres Experiments. Genderforscherin Stevie Schmiedel erklärt dazu beispielsweise:

„Es zeigt, wie viel mehr Freiheit noch möglich ist. Es geht hier nicht um gleichmachen und auch nicht darum, dass wir alle gleich werden. Sondern darum, dass Vielfalt gefördert wird. Dass ein Mädchen eben auch Autos reparieren kann und ein Junge genauso Ballett tanzen kann. Immer wieder wird dabei klar: Es sind vor allem die Vorbilder, die auf beiden Seiten fehlen.

Wir selbst haben demnach die wichtigste Vorbildfunktion

Nicht die Kinder selbst geben sich diese Rollen, sie werden ihnen ganz einfach vorgelebt. Und weil natürlich gerade junge Menschen sich identifizieren und dazugehören wollen, versuchen sie diesen Vorstellungen auch zu entsprechen. Dabei sollte es eben keineswegs darum gehen, dass Mädchen nicht mehr rosa tragen oder Ballett tanzen dürfen und Jungs sollen auch weiter davon träumen dürfen, Pilot zu werden und Autos bauen zu können. Nur muss es eben keinesfalls bei dieser Einseitigkeit bleiben. Im besten Fall gewinnen alle etwas dazu – und dürfen noch mehr ausprobieren, ehe sie das finden, was ihnen am meisten Spaß macht. 

Collien Ulmen-Fernandes will genau das. Herausfinden, woher die Rollenbilder genau kommen und was jeder von uns tun kann, um „Junge sein“ und „Mädchen sein“ nicht mehr so sehr mit vorgefertigten Bildern zu verknüpfen. Alle Erkenntnisse? Können wir online auf zdf.de nachschauen. Und das lohnt sich! 👩🏼💙👨🏾💗

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