Wie schaffe ich es, dass meine Kinder positiv durch die Corona-Krise kommen?

Geschlossene Kitas und null Freizeitangebot: Da können die Kinder schon mal durchdrehen und man selbst sowieso. Zum Glück sind wir damit aber nicht alleine, denn wir haben ja unsere trèsCLICK-Mom-Expertin Kate Gelinsky, Influencerin und extrem coole Mum. Ab sofort beantwortet sie eure Fragen rund um Babys, Kinder und das Mama-Sein!

Heute: Corona mit Kindern – wie rocke ich die Ausnahmesituation?

„Papa, das war der schönste Urlaub, den wir je hatten!“ Wer jetzt denkt, mein Sohn spricht hier von der letzten Südsee-Reise oder unserem Wandertrip in den Bergen, der irrt sich gewaltig. Er spricht von einer Zeit im Frühjahr letzten Jahres, dem ersten Corona-Lockdown seit Beginn der Pandemie. Wir haben die Zeit zu viert, wie alle anderen auch, zu Hause verbracht. Für meinen Mann, seinen Vater, war es das erste Mal, das er länger als zehn Tage mit uns zusammen war. Sein Familienbetrieb erfordert im Regelfall hundertprozentige Präsenz mit einem Urlaub von maximal zehn Tagen im Jahr. In den letzten zwei Jahren ist dieser sogar gänzlich ausgefallen und wurde auf einzelne Wochenend-Trips verteilt.

Was ich damit sagen möchte, ist, dass der Schlüssel zum Glück oft darin liegt, Leid in Positives zu verwandeln. Glück ist die Kunst, Dankbarkeit zu empfinden. Unsere Kinder können das noch.

Die Frage ist also nicht, wie bringe ich meinem Kind das Leben mit Corona bei, sondern wie lerne ich von meinem Kind, wie ich richtig mit der Pandemie umzugehen habe.

Lernen von der eigenen Kindheit

Als ich ein Kind war, musste ich vor jeder Mahlzeit und vorm Zubettgehen beten. Ich sollte mich bedanken für das, was ich hatte. Ich tat dies, ohne es zu hinterfragen. Meine Eltern waren nicht überdurchschnittlich gläubig, sie haben mir damit nur das Glück in die Kinderschuhe gesteckt. Irgendwann habe ich aufgehört damit. Den dankbaren Gedanken habe ich mir jedoch bewahrt und verstanden, was das ganze sollte. Ganz tief in mir drin ist es jetzt verankert.

Heute erwarte ich von meinen Kindern nicht, dass sie dies tun. Den Gedanken dankbar zu sein, versuche ich ihnen dennoch bewusst unterzujubeln, wann immer ich kann.

Aber, und das ist ganz wichtig, um dankbar sein zu können, muss man sich mit dem Leid auf dieser Welt auseinandersetzen. Ohne Schlamm keine Lotusblüte. Das war schon immer so.
Kinder wissen das, sie haben Reflexe zu lachen, wenn etwas komisch ist, kaputtgeht oder sich andere verletzen. Sie wissen intuitiv, dass Lachen Schmerzen lindert oder zumindest positive Gefühle auslösen kann. Wir verlernen das mit der Zeit und trauen eher unseren pessimistischen Gedanken, freuen uns über Mitgefühl von anderen.

Ich weiß, es ist einfacher gesagt als getan, zu lachen, wenn man sein Geschäft schließen muss, man seinen Job verliert, viele Menschen an etwas sterben, was nicht aufzuhalten scheint. Aber verdammt nochmal, dies alles passiert auch, wenn wir nicht darüber lachen. Und uns den letzten positiven Gedanken aus dem tiefen, schwarzen Loch ziehen, in dem sich die Welt derzeit befindet.

» Wir müssen keine guten Schauspieler sein, nur Optimisten, um ihnen immer wieder zu zeigen, dass das Leben ein Geschenk ist und, dass es noch viel zu tun gibt, um es zu beschützen. «
Kate Gelinsky

Positive Gedanken wären zum Beispiel, dass wir in diesem Moment gesund sind. Dass wir zuhause sein können mit unseren Lieben. Dass wir mehr kreative Ideen entwickeln, wenn wir im eigenen 50-Meter-Radius intuitiv in den Tag hineinleben, als wenn wir tausende von Kilometern durch die Welt jetten.

Wenn wir uns als Eltern ständig darüber beschweren, wie doof und anstrengend das ganze Leben ist und Corona alles nur noch schlimmer macht. Wenn wir uns beschweren, dass Homeschooling mit parallelem Job einfach nicht machbar ist und wir nicht wissen, wie es weitergehen soll, muss uns dabei bewusst sein, dass wir zeitgleich die innere Stimme unserer Kinder prägen, die gerade damit aufwachsen und später tiefe Wunden in ihren Erinnerungen hinterlassen.

Wir müssen keine guten Schauspieler sein, nur Optimisten, um ihnen immer wieder zu zeigen, dass das Leben ein Geschenk ist und, dass es noch viel zu tun gibt, um es zu beschützen.

Ich, zum Beispiel, bin so dankbar, dass ich gerne mein gespartes Geld für Urlaubsreisen Initiativen für Obdachlosen zukommen lasse. Diese Pandemie hat viel Schlechtes hervorgebracht – aber sie bewirkt auch so viel Gutes in uns Menschen. ❤️

Heute sind wir, und ich zitiere meine Kinder, dankbar für Spaghetti Bolognese.

Eure Kate

Credits: Kate Gelinsky

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