Er sitzt in einem Berliner Luxus-Hotelzimmer mit geblümten Vorhängen und plüschigen Teppichen und passt mit seinem schlichten Wollpulli hier irgendwie nicht hin. Daniel Brühl macht Witze über die Einrichtung, die ihn an eine Tante erinnert und wirkt nicht wie das, was er mittlerweile ist: ein internationaler Star. Man kann sich kaum vorstellen, dass dieser zurückhaltende Typ in der letzten Zeit unter anderem mit Cara Delevingne, Helen Mirren, Bradley Cooper und Scarlett Johansson gedreht hat. Am 18. Februar startet der Thriller „Colonia Dignidad – Es gibt kein Zurück“, der auf einer wahren Begebenheit beruht. Daniel Brühl spielt einen Fotografen, der nach dem Putsch um Pinochet in einer deutschen Kolonie in Chile gefoltert wird. Es ist ein trauriger, spannender und bedrückender Film. An seiner Seite ist diesmal wieder eine tolle Frau: Emma Watson. Mit Très Click hat er über sie, Til Schweiger und peinliche Starallüren gesprochen.
Très Click: Emma Watson hat angeblich nur für „Colonia Dignidad“ zugesagt, weil sie deine Freundin spielen durfte…
Daniel Brühl: Natürlich. Und ich kann das vollkommen nachvollziehen (lacht). Das hat sie mir auch so erzählt, und das hat mich natürlich extrem gefreut. Das beruht auf Gegenseitigkeit, ich fand es ja auch super, dass sie mitgemacht hat. Aber mal ehrlich, das sagt sie jetzt so. Das wird sicher nicht der einzige Grund gewesen sein.
Seid ihr jetzt befreundet?
Wir haben uns auf jeden Fall sehr gut verstanden. Das ist bei so einem Film auch Gold wert. Wir spielen ein Paar, wir hängen die ganze Zeit aufeinander rum, da ist es schon von Vorteil, wenn man sich mag. Wir schreiben uns noch ab und zu, es ist schön, wenn man in Kontakt bleibt. „Befreundet“ wäre vielleicht etwas übertrieben…
Und warum wolltest du den Film unbedingt machen – mal abgesehen von Emma Watson?
Meine Eltern haben sich früher sehr engagiert und haben auch Exilchilenen bei uns aufgenommen. Ich hatte als kleiner Junge viel Kontakt, besonders zu einer chilenischen Familie. Das Land hat mich schon immer interessiert. Und irgendwann habe ich auch mal etwas über die Colonia Dignidad gelesen und war erstaunt, wie wenig ich und andere Leute darüber wissen. Ich war deswegen auch sofort interessiert, als der Regisseur Florian Gallenberger mit der Idee zu mir kam.