Très Click: Sind alle Patientinnen so ehrlich?
Dr. Britta S.: Nein. 98 Prozent der Frauen, die wegen der Pille danach zu mir kommen, behaupten: Das Kondom ist gerissen. Doch statistisch gesehen passiert das gerade mal bei fünf Prozent. Ich spiele dann aber immer mit und erkläre noch mal den richtigen Gebrauch und die Lagerung von den Verhütungsmitteln.
Très Click: Wie sieht es mit der Hygiene der Damen aus?
Dr. Britta S.: Nun, ich merke ganz genau, ob meine Patientin am Morgen, am Abend vorher oder länger nicht geduscht hat. Das Gleiche gilt übrigens auch für die alte Unterwäsche. Also bitte: wechseln. Wir legen auch immer Erfrischungstücher in die Umkleidekabinen…
Très Click: Kommen viele mit ihren Männern/Freunden zu Ihnen?
Dr. Britta S.: Das kommt häufiger vor. Allerdings sollten sich beide vorher überlegen, ob sie wirklich so offen miteinander sind, wie es die Situation dann erfordert. Eine meiner Patientinnen kam beispielsweise einmal mit ihrem festen Freund – und eitrigem Ausfluss im Intimbereich zu mir. Chlamydien! Einer von beiden hatte da wohl oder übel ein Auswärtsspiel.
Très Click: Was ist das Skurrilste, das Ihnen je passiert ist?
Dr. Britta S.: Die meisten Termine sind Routine, keine Frau sollte sich für ihren Körper oder ein Anliegen schämen. Etwas gestaunt habe ich aber schon, als ich einer Patientin eine Flasche (Achtung, Unterdruck!) aus der Vagina entfernen musste. Solche kleinen Unfälle passieren häufiger als man denkt. Ich musste auch schon ein Stück Birne oder den Kopf einer elektrischen Zahnbürste wieder ans Tageslicht holen.