Der Schock über die Abstimmung für den Brexit am vergangenen Freitag sitzt tief. Doch statt in Schockstarre zu verfallen, mobilisieren die EU-Exit-Gegner alle Möglichkeiten, um den Ausstieg zu verhindern.
Über 3 Millionen Unterschriften gibt es bereits für die Anti-Brexit-Petition – 100.000 reichen schon, damit die Regierung darauf reagieren und vielleicht sogar ein neues Referendum einräumen muss. Gibt es also doch noch einen Ausstieg aus dem Ausstieg?
Laut Spiegel Online sind die Chancen dafür zwar gering, aber es gibt sie. Der andere Hoffnungsschimmer hört auf den Namen Artikel 50 des Lissabon Vertrags. Erst wenn dieser ausgelöst wird, wird ernst gemacht.
Aktuell gibt es mehrere Hemmschwellen, ihm das endgültige GO zu geben: 1. Schottland droht Großbritannien (mehr als zwei Drittel haben für die EU gestimmt) verlassen zu wollen – das vereinte Königreich würde zerbrechen.
2. Eines der Hauptargumente der Brexit-Befürworter gerät gerade extrem ins Wanken: 350 Millionen Pfund sollten nach dem Ausstieg nicht mehr nach Brüssel, sondern ins Gesundheitssystem fließen. Doch da wurde schon zurückgerudert. Plötzlich ist nur noch vom halben Betrag die Rede.
3. Sollte Artikel 50 dennoch ausgelöst werden, muss Großbritannien mit der EU über seinen Austritt verhandeln. Dabei würde ein Abkommen geschlossen, über das das Volk erneut abstimmen könnte. Tadaaa: die Hintertür.
Das Motto in Westminster aktuell: „It’s not over until it’s over!“ Hoffentlich.
