Ich habe neulich alle meine Dating-Apps in einem Anflug aus Wut und Genervtsein gelöscht. Fast so, als wäre das letzte scheiß Match-Erlebnis nun eines zu viel gewesen. Denn sich wochen-, vielleicht sogar monatelang durch Dates zu schleifen, Gefühle aufzubauen und ja, vielleicht sogar neu zu hoffen, nur um dann am Ende doch wieder mit den typischen Floskeln oder ’ner Ghosting-Masche abgesägt zu werden, kann auf Dauer echt anstrengend sein. Klar, sowas kann dir im Real Life natürlich auch passieren, aber mir wird wohl niemand widersprechen, wenn ich sage, dass dieses Ausgetauschtwerden auf Dating-Apps wie Tinder, Bumble und Co. fast schon zur gängigen Praxis gehört. Da kann ja schließlich noch was Besseres vorbeikommen. Aber das hier soll jetzt keine Hasstirade auf all die Dating-Apps dieser Welt werden (auch wenn es mir in den Fingern kitzelt)… nein. Ich will damit nur deutlich machen, was für einen krassen Einfluss solche Plattformen auf uns und unseren Seelenfrieden haben können. Denn wenn hinter gefühlt jedem nächsten Swipe nur der nächste Fail wartet, geht das irgendwann ganz schnell an die eigene Substanz und die lieben Selbstzweifel klopfen plötzlich wie ein Presslufthammer an die Tür.
Und weil das so ist, wundert mich das neueste Ergebnis einer Studie, die kürzlich im medizinischen Fachjournal Sexes veröffentlicht wurde, auch kaum. Dort kam man nämlich zu dem Ergebnis, dass Nutzer:innen von Dating-Apps tatsächlich häufiger an Symptomen von Depressionen leiden als Nicht-Nutzer:innen. Das heißt jetzt natürlich nicht, dass jeder, der Dating-Apps benutzt und sich dadurch irgendwann auch mal schlecht gefühlt hat oder fühlt, auch direkt unter Depressionen leidet, doch eine Verbindung ist eben möglich.