Warum Demi Lovato nach ihren Vergewaltigungen wieder Kontakt mit den Tätern hatte

15 Jahre. Gerade einmal 15 Jahre war Demi Lovato (28) alt, als sie das erste Mal vergewaltigt wurde und dabei gleichzeitig ihre Jungfräulichkeit verlor. Zehn Jahre später passierte es wieder. Durch ihren Dealer, der sie am Tag ihrer Überdosis misshandelte und völlig zugedröhnt und beinahe halbtot zurückließ. Es sind dunkle Kapitel im Leben der Sängerin, die einem eiskalt den Rücken runterlaufen. Kapitel, über die Demi seit dem 23. März in ihrer Doku „Dancing with the Devil“ so offen und ehrlich wie nie spricht. Es wirkt wie ein nötiger Seelenstriptease, um abschließen und gestärkt nach vorne blicken zu können. Denn was die 28-Jährige in ihren jungen Jahren schon alles durchmachen musste (Vergewaltigungen, Überdosis, Rehab, Essstörung, Blitz-Verlobung und -Trennung, um die traurige Wahrheit noch einmal gebündelt zusammenzufassen), ist kaum vorstellbar.

» Ich wollte seine Entscheidung, mich zu verletzen, umkehren. Ich wollte, dass es jetzt meine eigene Entscheidung ist. «
Demi Lovato

Und nun wühlt die Künstlerin erneut mit einem Statement alles in einem auf. Denn wie Tyla aus einem Interview der Sunday Times zitiert, soll Demi ihren Vergewaltiger (den Dealer aus der Nacht ihrer Überdosis) bewusst nochmal getroffen haben. Ich wollte seine Entscheidung, mich zu verletzen, umkehren. Ich wollte, dass es jetzt meine eigene Entscheidung ist. Ich sagte: ‚Nein, ich werde dich fi****.‘ Das war meine Art, mir die Macht zurückzuholen“, so die 28-Jährige. Doch gebracht habe es nichts. „Es hat nichts repariert. Alles, was es getan hat, war, dass ich mich noch schlechter fühlte.“

Dasselbe habe sie übrigens auch damals bei ihrer ersten Vergewaltigung mit 15 getan. „Ich habe diese Person einen Monat danach angerufen und versucht, es wieder in Ordnung zu bringen, indem ich die Kontrolle übernehme.“ Doch auch hier habe das schlechte Gefühl im Nachhinein überwogen.

Und trotzdem ist Demis Verhalten nach ihren Vergewaltigungen nicht untypisch. Ganz im Gegenteil. Die meisten Opfer kehren in irgendeiner Art zu ihren Angreifern zurück, wie auch Barbara Ziv, Expertin für sexuelle Übergriffe (sie wurde unter anderem auch im Prozess gegen Harvey Weinstein vor Gericht hinzugezogen), sagt. „Es ist äußerst häufig, tatsächlich ist es die Norm“, so ihre Aussage laut USA Today.

Viele Opfer versuchen so unter anderem, sich ihre Stimme zurückzuholen. „Ich verwende den Begriff ‚Trauma-Nachstellung’“, zitiert Tyla weiter aus dem Sunday-Interview von Demi.

„Es gibt dir ein Gefühl der Entscheidungsfreiheit, das ich wohl empfunden habe, als ich sie zurückgerufen und die Situation in meinen Augen irgendwie korrigiert habe. Denn wenn ich die diejenige mit der Kontrolle bin, dann habe ich das Problem behoben. Was offensichtlich nicht der Fall ist. Was passiert ist, ist immer noch passiert. Und das wird es auch nicht besser machen“, berichtet sie weiter. Uff.

Laura Palumbo, Kommunikationsdirektorin des National Resource Center für sexuelle Gewalt, sagt über ein solches Verhalten von Opfern ergänzend noch Folgendes: „Sie denken vielleicht, dass wenn sie diese Person von Angesicht zu Angesicht wiedersehen und darüber sprechen, was passiert ist, und wie sie sich dadurch gefühlt haben, dass diese Person bereit sein könnte, den von ihr verursachten Schaden zu erkennen, den sie angerichtet hat.“ Was heikel sei, da man davon ausgehen müsse, dass die Täter eben genau das nicht tun.

Sie sagt abschließend allerdings auch: „Es gibt nicht den einen Weg für Überlebende, um weiterzumachen und zu heilen.“ Wir können also nur hoffen, dass Demis Schritt an die Öffentlichkeit mit ihrer Doku der richtige für sie selbst war – und dass ihre Wunden langsam heilen. Wir drücken ihr dabei ganz fest die Daumen! 🙏❤️

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