Niemand sollte sich also schlecht fühlen, weil One-Night-Stands uninteressant sind. Weil der Sex mit Fremden lustlos bleibt. Oder weil es eine Weile dauert, um sich zu jemandem hingezogen zu fühlen. Niemand sollte sich den Druck machen, ‚Spaß‘ haben zu müssen. Im Spektrum der Demisexualität resultiert das eine eben aus dem anderen. Lust aus Liebe. Nähe aus Vertrauen. Und nicht andersherum.
Verliebt in den Menschen – nicht in die Anziehungskraft
Diese Empfindung kommt aus der reinen, ganz eigenen Körperlichkeit heraus. Es steckt keine Überzeugung dahinter. Auch kein Einfluss oder Zwang von außen. Wer demisexuell ist, kann keine Lust empfinden, so lange die menschliche Bindung fehlt. Easy as that. Sollte man jedenfalls meinen…
Die Art der Anziehung ist einfach nur eine andere. Nicht sexuell oder körperlich, sondern auf Gemeinsamkeiten und Werten beruhend. Weil es dieses Schwarz-Weiß-Denken zwar immer noch gibt, es aber keineswegs mehr zeitgemäß ist. Oder jemals war. „Bock haben oder keinen Bock haben“ ist eben NICHT die Frage. Sexualität und Asexualität können verschiedene Ausprägungen haben – und sich bei verschiedenen Menschen unterschiedlich äußern.
Wichtig ist und bleibt daher: Wer (wortwörtlich) keine Lust dazu verspürt, intim zu werden, der sollte sich auch nicht dazu genötigt fühlen. Und wer mehr Zeit braucht, der soll sich die auch nehmen. Die eigene Lust ist ein weites Feld. Nutzen wir sie also genau so, wie wir uns mit ihr am wohlsten fühlen.
Hört auf euch selbst – und nehmt euch ernst ❤️