Lang ist’s her, da hat mich mein Ex-Freund, mit dem ich gerade erst zusammengekommen war, versehentlich bei ihm zu Hause eingeschlossen. Keine Ahnung, wie das genau passieren konnte; er hatte morgens wohl schlichtweg vergessen, dass er nicht allein war und ich noch in seinem Bett schlief, als er das Haus verließ. (Dass er grundsätzlich nicht so viel an andere dachte, braucht man jetzt nicht zu sagen, oder?)
Als ich da so eingesperrt bei ihm am Küchentisch saß und darauf wartete, dass mein Ex mir die Haustür aufschließen kommt, schrieb ich mir ein bisschen mit meiner BFF hin und her. „Wie, du bist eingeschlossen? Warum durchsuchst du dann nicht seine Sachen?!“, schlug sie mir vor. Ähm, gute Frage. Vielleicht, weil ich vom Herumschnüffeln grundsätzlich nicht viel halte und mir ziemlich sicher bin, dass es immer, egal was man findet, oder auch nicht findet, nur böse enden kann.
Das war früher schon so, wenn wir die Tagebücher unserer großen Schwester gelesen haben. Die Einträge waren meistens nicht ganz so schmeichelhaft und trotzdem konnten wir nichts sagen. Wenn dagegen unsere Schwester unser Tagebuch angeschaut hat und wir dahinter kamen, war das ein ganz, ganz mieses Gefühl. Daran sollten wir denken, bevor wir in den Sachen unseres Partners herumschnüffeln. Wenn man nicht gerade vom Freund höchstpersönlich eingeschlossen wurde, macht man das natürlich am ehestem mit dem Handy. Nirgendwo sonst gibt es so viele vertrauliche Informationen über unseren Partner, wie auf seinem iPhone. Whtasapp-Chats, Facebook, die Einträge in seiner Anrufliste… Sehr verlockend, zugegeben, aber bevor wir uns als Stasi-Mitglied versuchen, sollten wir lieber kurz überlegen, wieso wir es überhaupt für unbedingt nötig halten, die Sachen unseres Partners zu durchwühlen.