Wie drei Schüler mit der Entwicklung einer App Mobbing jetzt den Kampf ansagen

Who run the world…? (In diesem Fall) ganz klar drei Jungs aus Berlin! Jedenfalls würden wir uns wünschen, dass Schüler wie sie viel öfter zu Wort kommen und gefördert werden!

Warum? Weil sie im Zuge des schulischen Wettbewerbs „Business@School“ eine ganz besondere App entworfen haben. „Exclamo“ (lateinisch für „Aufschrei“) soll Schülern helfen, die gemobbt werden oder Mobbing und Diskriminierung an ihrer Schule beobachten. Ein Konzept also, das dem Gefühl der Ohnmacht entgegenwirkt, welches auch die drei jungen Erfinder Kai, Jan und Julius nur zu gut kennen. Denn auch sie gehen noch zur Schule:

„Wir kennen Situationen von anderen Schulen, von unseren Freunden, die Opfer von Gewalt und Mobbing wurden und wir haben gemerkt wie schwierig die Situation für die Betroffenen ist, wie hilflos man sich dabei fühlt“, erklären sie im Interview mit jetzt.de.

Erfahrungen, die vermutlich die meisten von uns schon gemacht haben, denn laut den Ergebnissen einer PISA-Studie wurde jeder sechste Schüler bereits schon einmal gemobbt. Und auch wenn man nicht selbst betroffen ist, bleibt das Gefühl der Hilflosigkeit. Man ist angsterfüllt, alleine, geplagt von den Gedanken daran, was als nächstes passieren könnte… Sich dabei aber Hilfe bei Lehrern zu suchen, wagt fast niemand. Denn wer als „Petze“ gilt, hat es am Ende nur noch schwerer als zuvor. Was also tun?!

Kai, Jan und Julius (zwischen 16 und 17) wollen den Schülern jetzt eine Plattform geben. Mit ihrer neuen App, die sich gerade in einer ersten Testphase befindet. Es geht vorrangig darum, sich Hilfe holen zu können, nicht mehr alleine zu sein und (im besten Fall) gemeinsam stark zu werden, um Mobbern keine Chance zu lassen.

Die Anti-Mobbing-App ist gerade in der Entstehungsphase:

Wer die App herunterlädt, soll dabei mehrere Funktionen zur Auswahl haben. So können beispielsweise Lehrer oder Sozialarbeiter der jeweiligen Schule angeschrieben werden. Das Problem wird besprochen – anonym und ohne Aufsehen. Für den Fall, dass das Mobbing bereits größere Spuren hinterlassen hat, sind auch Nummern von Sorgentelefonen und Psychologen hinterlegt. Außerdem gibt es eine Tagebuchfunktion, in der Vorfälle aufgeschrieben, reflektiert und systematisch protokolliert werden können.

Die Hemmschwelle davor, sich Hilfe zu holen, muss niedriger werden

Aber auch für diejenigen, die nicht direkt betroffen sind, gibt es Anlaufpunkte: Wie kann denjenigen geholfen werden, die unter Beschuss stehen? Wie macht man sich als Gruppe gegen Diskriminierung stark? Sinnvolle Tipps und Vorgehensweisen sollen ein Gemeinschaftsgefühl stärken und jedem einzelnen die Möglichkeit geben, gegen Mobbing vorzugehen:

„Natürlich ist uns klar, dass es schwierig sein wird Mobbing ganz einzudämmen. Aber Exclamo soll eine Möglichkeit sein, dass sich die Opfer schnell und mit niedriger Hemmschwelle Hilfe suchen können. Durch Exclamo kann eine Präventivwirkung entstehen.“

Im nächsten Schritt geht es jetzt vor allem darum, aus dem Prototypen eine richtige App zu entwickeln. Dafür wollen die Schüler ein Unternehmen gründen, ihre Idee bekannt machen und über Crowdfunding Geld für die Programmierung sammeln. In Zusammenarbeit mit erfahrenen Gründern, Psychologen und Lehrern entsteht also gerade ein wirklich unterstützenswertes Projekt – das im besten Fall bald allen Schülern dabei helfen kann, endlich eine Anlaufstelle gegen Mobbing zu haben. 🙌

In einem YouTube-Video wird Exclamo kurz erklärt:

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