Text von Deborah Landshut
Deborah Landshut hat uns ja als unsere offizielle NYC-Korrespondentin die allerallerneuesten Fashion-Week-Trends gezeigt, uns mit zu den leckersten Brunch-Spots genommen und mit dem coolsten Tätowierer gesprochen. Und das war noch lange nicht alles: Ab sofort wird sie uns mit einer monatlichen Kolumne über alles, was ihr so im Big Apple passiert, auf dem Laufenden halten. Von crazy Dating-Storys, über krasse Realitätscrashs bis zu den Backstreetboys ist alles dabei … Diesmal geht es um ihren 30. Geburtstag und wie sie ihn auch ohne Ring am Finger und Familienplanung überlebt hat …
#EmpireStateOfMind: Warum ich nicht älter werden will und wie man das Beste aus der 30 macht!
30 ist eine große Zahl. Und auf dem Papier bin ich jetzt auch groß, zumindest habe ich es mir immer so gedacht. Mit groß meine ich erwachsen: „Wenn ich groß bin, lebe ich mit fünf Hunden in einem Penthouse in New York, habe das Geld um dort meine Kinder groß zu ziehen und mein Leben und meine Karriere voll im Griff“ – so oder so ähnlich, habe ich mir meine Zukunft immer vorgestellt. Aber was ist, wenn meine Zukunft auf einmal da ist, im Kopf aber noch so weit weg?
Ich muss gestehen, dass mir mein 30. Geburtstag Angst gemacht hat und noch immer habe ich mich noch nicht ganz damit abgefunden. Nicht, weil ich das Älterwerden schlimm finde und mich vor knackigen Boys in der Bar ab jetzt sieben Jahre jünger schummeln will oder muss, aber weil ich mich noch nicht erwachsen fühle. Ich fühle mich noch nicht da, wo die Gesellschaft oder mein Opa mich gerne sehen würden. Und ich liebe mein Leben, wie es gerade ist, so sehr, dass ich einfach noch nichts davon aufgeben möchte. Nie war ich so glücklich und am liebsten würde ich die Zeit mal kurz einfrieren.
Während eine Freundin nach der nächsten momentan entweder einen Heiratsantrag bekommt, schwanger wird oder ein Kind auf die Welt bringt, verbringe ich mein Leben zwischen zwei Zeitzonen und meine Wochenenden brauche ich, um den Kater von gestern zu kurieren. Ich bin frei, ungebunden, kann mir mein Leben endlich so leisten, dass es Spaß bringt und ich will diese Tatsache noch so lange es geht herauszögern und genießen – bevor ich nämlich wirklich groß und erwachsen werde. Mit Kindern und so.
Meine Zukunft, beziehungsweise mein Alter, ist und war für mich immer ziemlich weit weg und jedes Mal bin ich wieder überrascht, wenn ich dann doch irgendeine Altersgrenze knacke. Ich würde sagen, dass ich im weitesten Sinne eine erwachsene Frau bin, die ihr Leben ganz gut meistert und zumindest einiges im Griff hat, manchmal kindisch ist, aber nicht kindlich. Und ich möchte mich jetzt eher um meine Karriere als um Kinder kümmern und mir auch lieber einen Glühwein als die Milch warm machen. Mich um mich kümmern. Ist doch ok, oder?