Es gibt wenige Dinge, die mich so sehr aufregen wie dieses: doppelmoralisches Verhalten. Spezifischer: männliches doppelmoralisches Verhalten. Noch spezifischer: männliches doppelmoralisches Verhalten beim Thema Sex. Man sollte eigentlich meinen, dass sowas im Jahre 2019 nicht mehr wirklich existent sein dürfte. Und dennoch stolpere ich in meinem Privatleben und bei Erzählungen aus meinem engeren Umfeld i-m-m-e-r wieder über Situationen, bei denen sich vor Unverständnis mein Puls erhöht.
Ein kleines, aktuelles Beispiel: Eine enge Freundin erzählte mir neulich erst sichtlich erzürnt, dass ihr Partner ein riesiges Problem damit hätte, dass sie sich hin und wieder einen Porno reinzieht. „Klar, ich mach das sowieso ständig, aber du?! Reiche ich dir nicht aus?“ – Uhm, wait a minute. Wie bitte? Lieber Männer, es ist Zeit, dass wir Klartext sprechen. Ihr seid toll, und ich will nicht auf euch verzichten, aber manchmal habe ich das Gefühl, eure Einstellung zur weiblichen Sexualität ist irgendwo im Mittelalter steckengeblieben. Und das müssen wir ändern.