Ihr müsst Elyas M’Bareks neuen Kinofilm sehen – er wird euch garantiert so schnell nicht mehr loslassen

„Er ist tot“, hört man Fabrizio Collini mit rauer und überraschend ruhiger Stimme sagen. Er wartet blutverschmiert in der Lobby eines Hotels. Bereit, abgeholt zu werden. Es wirkt fast so, als hätte er genau auf diesen Moment gewartet. Darauf gewartet, endlich sagen zu können, dass er Hans Meyer umgebracht hat. 

Reue? Angst? Verzweiflung über das, was gerade geschehen ist? Nein, davon kann man in Collinis Gesicht nichts lesen. „Es hätte mich nicht gewundert, wenn er noch einen Cappuccino bestellt hätte“, sagt später eine Zeugin im Gerichtsprozess aus. Und genau mit diesem Gefühl und einem fetten Kloß im Hals wird auch der Zuschauer in den neuen Kinofilm „Der Fall Collini“ mit Elyas M’Barek hineingeschmissen. Und mit der quälenden Frage im Kopf, was für ein Monster Fabrizio Collini sein muss, um einen solch kaltblütigen Mord durchführen zu können?! So kaltblütig, dass einem bei dem Leichen-Anblick in der Gerichtsmedizin später fast das Popcorn wieder hochkommt.

Doch bevor wir ins Detail gehen, will ich hier eine Sache direkt mal vorwegnehmen (falls ihr es nicht eh schon herausgelesen haben solltet): „Der Fall Collini“, die neue Filmadaption des gleichnamigen Romans von Ferdinand von Schirach, ist keine leichte Kost. Und trotzdem – oder genau deswegen – muss man ihn gesehen haben. Denn wenn ein einziger Film dafür sorgt, dass ich auch Tage später noch darüber nachdenken muss und kleine Gänsehautschübe bekomme, muss irgendetwas richtig gelaufen sein.

„Der Fall Collini“ lohnt sich…

Ja, das ist es definitiv. Und klar, dafür sorgt natürlich zum Großteil schon die Story allein, die einen ab der ersten Sekunde fesselt. Also nochmal in der Kurzversion: Der italienische Werkzeugmacher Fabrizio Collini tötet wie aus dem Nichts den 85-jährigen Großindustriellen Hans Meyer in seiner Hotelsuite. Scheinbar grundlos. Kaltblütig. Ohne Motiv. Er leugnet nichts. Stellt sich ohne Widerwillen der Polizei und tut danach vor allem eins: schweigen

…nicht nur wegen Elyas M’Barek!

Ein Schweigen, das einen fast verrückt macht. Vor allem, wenn man weiß, dass da einfach noch etwas kommen muss. Dass es das definitiv nicht gewesen sein kann. Und genau auf diese Fährte kommt irgendwann auch Collinis Pflichtverteidiger Caspar Leinen alias Elyas M’Barek. Jaaa, I know 😏… auf diesen Namen habt ihr gewartet. Und einige hätten ihn in diesem Kontext wahrscheinlich so gar nicht vermutet. Immerhin kennen wir den Schauspieler sonst eher prollig und mit viel nackter Haut aus Komödien à la „Fuck ju Göhte“ und Co.. Nett anzusehen, aber mit wenig Tiefgang. Doch davon hat „Der Fall Collini“ unbestreitbar mehr als genug. Und was soll ich sagen? Elyas kann auch anders. Ich habe ihm seine Rolle von Kopf bis Fuß abgenommen, habe mitgelitten und mir eigentlich in keiner Sekunde den Zeki Müller aus vergangenen Zeiten zurückgewünscht. Nein, Elyas‘ neuer Charakter (inklusive Anzug😜) passt wie angegossen.

Doch keine Sorge, das soll jetzt hier keine Lobeshymne darüber werden, wie nett Elyas mal wieder anzusehen ist (denn hey, das wissen wir – und er – schon ganz gut selbst). Und außerdem ist die Story dafür zu einnehmend. Also wo waren wir stehengeblieben? Richtig! Leinen übernimmt seinen ersten großen Fall als frisch gebackener Rechtsanwalt… und gerät prompt in einen zerschmetternden Gewissenskonflikt. Denn wie sich herausstellt, ist der getötete Hans Meyer DER Hans Meyer, bei dem er groß geworden ist und der früher wie ein Ziehvater für ihn war. Und ausgerechnet Meyers Enkelin Johanna, Leinens Jugendliebe, ist Hauptklägerin. Tatsachen, die ein regelrechtes Gefühlschaos (inklusive romantischer Reunion und jeder Menge Kindheits-Flashbacks) nach sich ziehen und fast die gesamte erste Hälfte des Films bestimmen. Und ja, vielleicht ist genau das wichtig, um Meyer für den Zuschauer als den absoluten Gutmenschen darzustellen, der den Türken Leinen vor der Dönerbude bewahrt und ihm damit eine kultivierte Zukunft geebnet hat (Johannas Worte), doch für mich hat sich dieser Part an einigen Stellen irgendwie wie ein zäher Kaugummi dahingezogen (der einzige Minuspunkt).

„War es gerecht?“

Vielleicht, weil zu diesem Zeitpunkt eben immer noch diese quälende Frage nach dem Warum? in meinem Kopf umherschwirrte. Die Frage, die Collini auch bis zur Mitte des Films nicht beantwortet. Und die Leinen schließlich dazu bewegt – trotz aller Widerstände – , weiter zu forschen. Und genau hier kommt für mich der Cut. Der Cut zwischen dem (ich nenne es mal) „Zeit, um Elyas anzuschmachten“-Teil und dem „WTF? Mir fliegt das Gehirn weg“-Part, in dem für ersteres definitiv keine Zeit mehr ist. Nein, im zweiten Teil ist vielmehr Verarbeiten angesagt, so gut das eben möglich ist.

Denn natürlich wird Leinen fündig. Und worauf er stößt, lässt einem ruckartig die Spucke im Mund wegbleiben und quasi die gesamte erste Filmhälfte – und vor allem die Person Hans Meyer – komplett in Frage stellen. In Pressemitteilungen wird von einem „der größten Justizskandale der deutschen Geschichte“ gesprochen. Und ja, ich habe lange überlegt, ob ich euch jetzt einfach eins zu eins erzählen soll, was Leinen herausgefunden hat, doch das würde den Film für alle Schirach-Unwissenden kaputt machen. Und wem das als Info nicht reicht, der klickt gleich einfach mal hier. (Ein kleiner Spoiler, der die Sache zumindest ein wenig eingrenzt. Und klar, wer danach immer noch nicht befriedigt ist, kann natürlich auch ganz einfach Freund Google nach Antworten fragen, aber wenn ich euch einen Rat geben darf: Lasst es! Findet es im Kino selbst heraus. Und quält euch am Ende mit derselben Frage, die auch Leinen zum Abschluss der Gerichtsverhandlung immer und immer wieder stellt: „War es gerecht?“. Kleiner Hint: Es ist nicht Collini, von dem er eine Antwort bekommen möchte.

Nächster (abschließender) Hint: Ich habe zum Ende des Films fast genauso erschrocken aus der Wäsche geschaut wie Elyas M’Barek in seiner finalen Gerichtsszene. Ja, „Der Fall Collini“ hält dunkle Geheimnisse für den Zuschauer bereit, so viel steht fest. Geheimnisse, die so schmerzvoll sind, das man sie am liebsten direkt wieder in der Vergangenheit vergraben möchte. Geheimnisse, die einen fragen lassen, wie gerecht unser Recht manchmal wirklich ist

„Der Fall Collini“ ab dem 18. April im Kino

Credits: 2018 Constantin Film Verleih GmbH, YouTube/ KinoCheck

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