Ex-GNTM-Sarina Nowak: „Deshalb mag ich den Begriff Plus Size nicht“

Acht Jahre sind nun schon vergangen, seit Sarina Nowk bei GNTM mitgemacht hat- und viiiiiel ist seitdem passiert! Mit der Einsicht, dass Size Zero für andere Models funktionieren mag, für sie aber nicht, startete die heute 23-Jährige eine Karriere abseits von Schlankmaßen – als Curvy Model. Warum Sarina den Begriff Plus Size nicht mag, warum für sie schon bald DER Modeltraum in Erfüllung gehen könnte, und noch viel mehr hat sie uns erzählt. Très Click traf das Kampagnen-Gesicht von sheego am Rande der Fashion Week in Berlin …

TC: Du bist das Kampagnengesicht von sheego – worauf legst du bei Mode besonders Wert? Worin fühlst du dich am wohlsten?

Ich liebe Mode und ich trage gerne schlichte, enge und figurbetonte Sachen wie die von annascholz for sheego. Das Kleid, das ich trage ist zum Beispiel mein absolutes Lieblingskleid, weil es sehr bequem ist.

Das steht dir auch sehr gut!

Oh, danke!

Hast du denn auch ein No-Go-Piece, etwas, das du niemals anziehen würdest?

Nein, ich trage alles! Egal ob Jeans, Pencilskirts mit einem schlichten Shirt, Jumpsuits – ich bin da total offen. Mein Freund gibt mir da auch wirklich gute Styling-Tipps. Der hilft mir immer und sagt mir, ‚ah, mach doch lieber so oder so.‘ Er kennt sich wirklich gut aus.

Gibt es deiner Meinung nach einen Unterschied zwischen Plus-Size-Mode und kleineren Größen – in Bezug auf Schnitte zum Beispiel?

Ich mag das Wort Plus Size ehrlich gesagt nicht. Ich finde den Begriff curvy da tatsächlich passender. Und ich muss sagen, es gibt meiner Meinung nach überhaupt keinen Unterschied zwischen curvy Mode und „normaler“ Mode. Kurvige Frauen können genau dieselben Sachen tragen wie schlanke Frauen.

» Ich wollte einfach wieder glücklich sein. «

Wir haben ja vor ein paar Monaten schon mal ein Interview geführt, in dem du erzählt hast, wie sehr du früher mit deinem – angeblich zu kurvigen – Körper gehadert hast. Wie fühlst du dich heute?

Ich fühle mich sehr gut. Früher war das sehr schwer für mich, weil Modelagenten meinen Figurtyp nicht verstanden haben. Ich habe versucht abzunehmen und mich dabei sehr gequält. Wenn man dann auch noch so jung ist wie ich es war, nimmt man sich das ja auch viel mehr zu Herzen. Irgendwann hat es dann Klick gemacht und ich bin meinen eigenen Weg gegangen. Tatsächlich auch nur für mich – ich wollte einfach wieder glücklich sein. An eine Karriere als Curvy Model habe ich gar nicht gedacht, das kam dann ganz von alleine. Dass ich jetzt so arbeiten kann, ist natürlich mega cool.

Was magst du besonders an dir?

Ich mag meine Brüste, meine Hüften und meinen Po am allerliebsten.

Auf Instagram & Co. wird gerne mal geschummelt – sei es Photoshop oder die richtige Pose – was hältst du davon?

Viele Instagram-Profile sind einfach zu perfekt, da ist dann das Gesicht soooo weichgezeichnet und man erkennt die Person im wahren Leben gar nicht mehr. Das verstehe ich nicht. Ich würde deswegen niemanden verurteilen, aber ich würde das selbst nicht machen. Ich glaube auch nicht, dass das für junge Mädchen so gut ist. Denn wir alle haben ja auch eine gewisse Vorbildfunktion.

Du hast dich ja auch für einen Foto-Job bei der Sports Illustrated beworben – magst du uns sagen, wie da der Stand der Dinge ist?

Ich hatte ja erst eine Insta-Bewerbung losgeschickt, also ein Video von mir, um mich bei ihnen vorzustellen. Mit mir waren das etwa 5.000 andere Mädchen. Ich und 30 Mädchen wurden dann zum Casting eingeladen. Da hatte ich dann ein Fotoshooting und Interviews, das lief sehr gut und hat viel Spaß gemacht. Und ja, Daumen drücken – in den nächsten Wochen bekomme ich wahrscheinlich Rückmeldung.

Was würdest du von „Victoria’s Secret“ für curvy Models halten?

Das wäre mega cool. Ich verstehe auch nicht, warum die das nicht schon gemacht haben. Damals, als Heidi [Klum] noch gelaufen ist, waren sie ja auch noch kurviger. Also, ich wäre sofort dabei!

Dann starten wir jetzt mal an dieser Stelle einen Aufruf! 

Ja, genau! (lacht) 

Sarina, lieben Dank für das offene Gespräch!

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