15 Filme über Rassismus, die wir uns (spätestens jetzt!) ALLE anschauen sollten

Zuhören und lernen. Immer wieder sind es genau diese Worte, die uns auf Social Media aktuell entgegenschlagen. Zuhören, lernen, solidarisieren. Und das ist absolut richtig so! Denn auch wenn es für die weiße Bevölkerung in Sachen Selbstreflexion und Rassismuskritik ganz offensichtlich ordentlich Nachholbedarf gibt, ist es doch das Hier und Jetzt, mit dem wir wieder aufs Neue entscheiden können: Lassen wir einen weiteren gewaltsamen Tod an uns vorbeiziehen und gehen in unseren Alltag über? Oder bilden wir uns fort, um strukturellen Rassismus besser erkennen zu können – auch (und vor allem!) bei uns selbst?!

Ich als weiße Frau werde das Leid der Schwarzen Bevölkerung niemals nachempfinden können. Und doch bin gerade ich es, die deshalb sensibler und aufmerksamer werden muss. Für die Geschichten einer systematischen Ungleichheit, für Formen von Rassismus, die sich aus meiner privilegierten Perspektive heraus manchmal nur schwer überhaupt als solcher erkennen lassen.

Doch wir sind alle hier, um zu lernen. Wir sollten alle bereit dazu sein, eine anti-rassistische Haltung vor die Bequemlichkeit unserer Privilegien zu stellen. Und wir sollten uns fortbilden. Mit Hilfe von Büchern, Filmen, Serien, auf Instagram. Diese Wut, Angst, Ohnmacht und Trauer … sie existiert nicht erst seit dem neuesten Fall von Polizeigewalt, bei dem George Floyd sein Leben verlor. Es gibt sie schon immer. Und es gibt sie überall. Wer das leugnet, hat vermutlich einfach noch nicht genau genug hingeschaut.

Also lernen wir daraus. Gemeinsam. Hinterfragen uns selbst, suchen das Gespräch, lernen dazu und bilden uns fort. Denn das ist es, was wir als weiße Verbündete im Kampf gegen die machtvollen Strukturen von Rassismus tun können – und vor allem tun müssen.

15 Filme klären auf und geben Einblick

Diese Filme, Serien und Dokumentationen sind ein guter Start … aber niemals auf die leichte Schulter zu nehmen. Was uns darin vor Augen geführt wird, tut weh. Und muss genau deshalb auch so dringlich verinnerlicht werden. Rassismus ist kein Relikt aus der Vergangenheit. Rassismus passiert täglich. In den USA, in Deutschland, überall auf der Welt. Und wenn mir als weißer Frau das Zuschauen schon Tränen in die Augen treibt … wie muss es dann erst denjenigen gehen, die ihr Leben lang davon betroffen sind?!

Dear White People

Die Netflix-Serie aus dem Jahr 2017 handelt von einer Gruppe afroamerikanischer Studierender, die sich an der Universität gegen Alltagsrassismus zu behaupten versucht. So moderiert die Protagonistin Sam beispielsweise einen Radiosender, um auf rassistisches Verhalten aufmerksam zu machen … und ihre weißen Mitstudierenden in die Verantwortung zu nehmen.

Hidden Figures – Unerkannte Heldinnen

Der Film erzählt die Geschichte der Mathematikerinnen Katherine Johnson, Dorothy Vaughan und Mary Jackson, die trotz aller Widrigkeiten maßgeblich am Mercury- und am Apollo-Programm der NASA beteiligt waren. Man bekommt Einblicke in einen Alltag, der es Schwarzen Mitarbeiter*innen verbot, die selbe Toilette zu benutzten oder aus der gleichen Kaffeekanne mit anderen zu trinken.

12 Years A Slave

Das historische Filmdrama beruht auf der gleichnamigen Biografie von Solomon Northup und erzählt die Geschichte eines Mannes, der aus seinem erfolgreichen Musiker-Dasein in New York gerissen wird – um versklavt zu werden. Er wird entführt, verkauft und muss fortan auf verschiedenen Plantagen arbeiten. 12 Jahre der Qual, Demütigung und Entmenschlichung beginnen…

Green Book – Eine besondere Freundschaft

Die Filmbiografie handelt von einem Schwarzen Jazz-Pianisten, der sich mit seinem weißen Fahrer auf Tournee begibt. Eine aufwendige Reise beginnt – denn der Pianist muss sich an Restaurants, Hotels und Tankstellen halten, die ihn als Schwarzen Kunden akzeptieren. Bis er sich schließlich darüber hinwegsetzt.

Der 13.

Eine Dokumentation, die beschreibt, wie die rassistische Vergangenheit von Amerika noch heute die Gegenwart prägt. Im Fokus steht dabei das Gefängnissystem und der unverhältnismäßig hohe Anteil an Schwarzen Insassen, die lediglich wegen kleiner Delikte zu hohen Strafen verurteilt werden.

When they see us

Die Mini-Serie handelt von der Geschichte einer Vergewaltigung, die auf wahren Begebenheiten beruht. Nach dem Übergriff werden mehrere junge Männer festgenommen, alle noch minderjährig, im Alter zwischen 13 und 16. Die Folgen zeigen deutlich, wie die Afroamerikaner zu einem Geständnis gedrängt – und schließlich unrechtmäßig verurteilt werden.

The Great Debaters – Die Macht der Worte

In den 1930er Jahren organisiert ein junger Student einen Debattierclub. Er will anderen afroamerikanischen Studierenden die Kunst des Redens beibringen. Im Laufe des Films wird die Gruppe immer wieder mit Rassismus und Anfeindungen konfrontiert… der sie aber nicht von ihrem Erfolg abbringen kann.

Der Butler

Als Jugendlicher in den 1920er Jahren wird Cecil Gaines vom Feld ins Haus geholt, um dort als Diener zu arbeiten. Als er diese sklavenähnliche Anstellung schließlich verlässt, kämpft er sich durch ein rassistisches Amerika, das keinen Platz für einen jungen Schwarzen Mann wie ihn zu haben scheint. Doch er arbeitet sich hoch … und wird schließlich als Butler im Weißen Haus angestellt.

Gegen jede Regel

Der Film spielt in den 70er Jahren und erzählt von zwei Football-Mannschaften, die aufgrund einer Highschool-Zusammenschließung plötzlich miteinander auf dem Platz stehen müssen. Eine Team besteht aus Schwarzen Spielern, das andere aus Weißen. Immer wieder kommt es zu rassistischem Verhalten, während gleichzeitig versucht wird, eine gemeinsame Grundlage zu schaffen.

Roots

Die Mini-Serie erzählt über sieben Generationen den Weg einer Schwarzen Familie, die mit der Versklavung eines 17-jährigen Jungen beginnt. Über die Folgen hinweg heiratet er, bekommt eine Tochter, deren Geschichte ebenfalls aufgeschlüsselt wird. Im Fokus steht dabei der anhaltende Rassismus und die eigene Identität, irgendwo zwischen den afrikanischen Wurzeln und einem neuen Leben in Amerika.

Zeit: Der Fall Kalief Browder

Einem 16-jährigen Teenager wird Diebstahl vorgeworfen, obwohl er keinen begangen hat. Unrechtmäßig wird er zu drei Jahren Haft verurteilt. Eine Zeit, die ihn sehr prägt … und sein Leben in eine tragische Richtung verlaufen lässt.

Who killed Malcom X?

Die Dokumentation befasst sich mit dem Leben von Malcom X, der als Aktivist und Bürgerrechtler, aber auch durch seine Ermordung, in die Geschichte einging. Mehrere Jahrzehnte später befasst sich ein Gerechtigkeitskämpfer erneut mit dem Fall – und sucht nach der Wahrheit.

Nächster Halt: Fruitvale Station

Der Film erzählt die wahre Geschichte des 22-jährigen Oscar Grants, der in der Silvesternacht 2008 grundlos von einem Polizisten erschossen wird. Die letzten 24 Stunden im Leben des jungen Mannes werden beleuchtet, ebenso wie das geringe Urteil, mit dem sein Mörder schließlich davonkam.

Explained | Racial Wealth Gap

Die Folge der mehrteiligen Netflix-Serie „Explained“ erklärt eindrücklich, wie weiße Privilegien zu einem Reichtum führen konnte, für den die Schwarze Bevölkerung unterdrückt und ausgebeutet werden muss.

SELMA

Das historische Drama behandelt den Höhepunkt der Bürgerrechtsbewegung in den USA. Es erzählt die Geschichte von Martin Luther King, aber auch von Polizeibrutalität, Protesten, Diskriminierung und von Menschen, die ihre Stimme gemeinsam gegen eine Gesellschaft der Unterdrückung erheben.

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