Klar gehen uns diese unsäglichen Dating-Trends genau so auf die Nerven wie euch. Und das nicht erst, seit wir sie explizit bezeichnen können. Trotzdem muss man Dinge eben manchmal einfach beim Namen nennen. Ansonsten wäre „Ghosting“ heute ganz sicher immer noch „einfach nur“ das undefinierbar Verhalten, sich ohne Vorwarnung nicht mehr zu melden. So aber hat es sich binnen kürzester Zeit zum Millenial-Unding des Jahrzehnts gemausert. Wer jetzt noch ghostet, hat ein Problem. Weil jeder die Bedeutung dahinter kennt und weiß, wie scheiße sich das anfühlt.
Jeder musste da schließlich irgendwie schon mal durch – und jeder hat jetzt die passende Bezeichnung dafür. Eine, mit der man sich bei Freunden ausheulen kann, die den Verantwortlichen an den Pranger stellt, die uns Klarheit verschafft. Diese Tatsache macht das Verhalten vielleicht nicht besser, aber immerhin irgendwie erträglicher. Aus diesem Grund machen wir weiter damit. Und benennen die unaussprechlichen Dating-Phänomene, die unsere Online-Welt ständig neu zutage fördert.
Heute auf dem Programm: „Fizzing“
Oder aber: Das etwas andere Ghosting. Auch diese Form der „Trennung“ (to fizz ist frei übersetzt sowas wie „entweichen“, „verpuffen“) dürfte den meisten von uns nur allzu gut bekannt vorkommen. Auch diese Form kann niemand leiden – und doch müssen wir irgendwie damit umzugehen lernen.
Stellen wir uns dafür mal folgendes Szenario vor: Wir daten eine Person. Nicht zum ersten Mal, ein paar Verabredungen gab es da vielleicht schon. Irgendwie hat das alles Potenzial – benennen wollen wir es trotzdem nicht. Also trifft man sich, lässt Tage vergehen, wartet am Handy auf die erlösende Frage nach einem weiteren Date. Und trifft sich im besten Fall erneut.